Ausgestiegen

Seit Sonntag war ich noch keinen Kilometer gelaufen. Dafür hatte ich mir am Mittwoch eine Massage gegönnt und war donnerstags nach ewig langer Zeit mal wieder in der Sauna. Im Hinterkopf dabei hatte ich immer die weit verbreitete Meinung, dass man eine Woche nach einem Marathon Bestzeit über 10 Kilometer laufen könnte.
Also wartete ich geduldig bis Samstagmittag und entschied dann kurzfristig in Jügesheim auf der bekannt schnellen Strecke einen Versuch zu wagen. Zufälligerweise bot sich mir mit Tobi ein Edelhase als Pacemaker an.
Aber schon beim Einlaufen beschlich mich ein ungutes Gefühl obwohl noch einige bekannte Gesichter auftauchten die am Sonntag ebenfalls die Marathon-Distanz bewältigt hatten. Die Wetterbedingungen waren ideal, um die 13 Grad und ganz leichter Nieselregen.
Pünktlich ging es los und ich lief neben meinem Hasen die ersten Kilometer in 3:39-3:38-3:49-3:45 min. Aber da war es dann auch schon vorbei. Beide Oberschenkel machten zu und verweigerten den Dienst. Also stieg ich kurz vor der Hälfte aus und joggte locker zurück.
Im nachhinein wäre es wohl besser gewesen wenn ich es nicht gewagt hätte, aber da jetzt sowieso die Winter-Regeneration ansteht hoffe ich dass mich der Versuch nicht zu weit zurückwirft.

Interview II

Haile Gebrselassie-Einblicke in das Leben eines Spitzenathleten:

Der Weg zum Rekord

„Als erstes braucht man ein Ziel und dann einen Plan. Mein Ziel war der Marathon-Weltrekord. Also habe ich angefangen zu trainieren. Dann kam der Wettkampf, und es hat nicht geklappt. Geht es beim zweiten oder nächsten Versuch auch schief, muss man am Plan, am Training etwas verändern.“

Also fing er dieses Jahr an, den Umfang zu erhöhen, um mehr Ausdauer in der Endphase zu haben – eben jene 230 Kilometer in der Woche. Und siehe da, es hat funktioniert.

Luxus bremst

Auf die Frage warum die Deutschen keine Spitzenleute im Marathon hätten:

„Ihr lebt in einem schönen Land, es ist sehr luxuriös, zu komfortabel, keiner mag schwitzen“

Quelle: 2007 November LAUFZEIT

Interview

Auszug aus dem Spiridon-Gespräch mit dem Weltrekordhalter im Marathon Haile Gebrselassie:

„Es war mein dritter Versuch, Marathon-Weltrekord zulaufen. Es war schwerer als die Weltrekorde über 5000 m oder 10.000 m . Für einen Bahnweltrekord muss es zu 100% stimmen, für den Marathon sind es 150%.
Ich habe mein Training etwas umgestellt, von durchschnittlich 210 km in der Woche auf 220 bis 230 km, noch längere Läufe bis 40 km, so dass ich am Ende das Tempo steigern konnte, wie ich es auch im Training tue. Ich habe gemerkt, dass man beim Marathon nicht gegen Gegner und die Zeit ankämpft, sondern gegen die Distanz.“

Wie könntest Du den Weltrekord noch verbessern?

„Ich habe schon jeden einzelnen Kilometer analysiert und ich habe schon einen Plan. Man wird schneller beginnen müssen.“

Quelle: Laufmagazin SPIRIDON, Heft 11/07

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