Felis Nevidad

So hatte ich Weihnachten bisher auch noch nicht erlebt. Keine Hektik und kein Stress, angenehme 22 Grad und man brauchte sich in unserem 4 Sterne Hotel wirklich um nichts zu kümmern.

Da blieb am 24-ten sogar noch genügend Zeit für eine kleine Tempoeinheit. Nach lockeren 4 km Einlaufen stand ich an der Sportbahn, wie sie hier in Jandia genannt wird. Die 5 x 2000 m in 7:52 min mit jeweils 1000 m Trabpause liefen dann doch eher zäh. Der starke Gegenwind kostete doch einige Körner und nach den vielen Kilometern der letzten Wochen, waren die Beine auch nicht gerade locker. Mit dem Wind lief es jedoch problemlos, allerdings floss hier der Schweiß. Von einer älteren Frau durfte ich mir auch gleich mein erstes Weihnachtsgeschenk in Form eines Kompliments abholen. Sie meinte nämlich ich würde gut laufen, mit den anderen hätte sie richtig Mitleid, weil die sich so abquälten.

Gestern lief ich dann mit der Digicam Richtung Morro Jable. Dort angekommen suchte ich durch die kleinen Gassen des Hafenstädtchens den Weg nach Cofete. Nachdem ich ein paarmal in eine Sackgasse geraten war fand ich ihn auch und lief noch ein Stück in diese Richtung. Die Strecke schaut gar nicht so schlecht aus, zumindest ist sie nicht so hügelig und man läuft zuerst gegen den Wind.
Auf dem Rückweg machte ich noch Bekanntschaft mit einer Läuferin, die auf der 2,5 km langen Sportbahn in etwa mein Tempo lief. Wir unterhielten uns ganz nett, wobei die Sache ziemlich einseitig war. Sie entschuldigte sich dafür, da sie bei dem Tempo nicht so viel sprechen konnte. Bei 4:41/km mit dem Wind im Rücken, akzeptierte ich dies natürlich.

Für heute habe ich mich entschlossen den langen Lauf in Richtung Cofete zu unternehmen. Die ersten 10 km kenne ich ja jetzt schon und die nächsten sieben bis zum Wendepunkt lass ich mich einfach mal überraschen. Dank Tobi finde ich auch sicher wieder zurück ins Hotel 😉
Im Moment herrscht fast Windstille und der Himmel ist strahlend blau. Hoffentlich wird es nicht zu heiß, denn für die nächsten Tage ist Sonne pur angesagt.

Esquinzo – Morro Jable

Die ersten Tage fragte ich mich schon wo Christoph mit seinen Roadrunnern hier in Esquinzo im Februar ein Lauf-Trainingslager veranstalten will. Hier geht’s doch fast nur bergauf und bergab und der Strand ist bis auf wenige Abschnitte auch nicht gerade ideal zum laufen geeignet.

Seit gestern, bin ich allerdings eines besseren belehrt worden. Denn ich fand die geradezu ideale Tempolaufstrecke. Die Strandpromenade von Jandia. Ein ca. 5 m breiter, rot asphaltierter flacher Weg, auf dem sogar 3 Bahnen mit der Laufrichtung eingezeichnet sind. Unmittelbar daneben eine Naturbahn, absolut flach, parallel zum Strand. Auf dem Weg sind alle 100 m Markierungen angebracht. Die Strecke ist 2,5 km lang, wenn man von Jandia aus dann links Richtung Strand läuft geht es rechts über einen kleinen Hügel noch weiter bis Morro Jable. Vorausgesetzt der stürmische Wind flaut irgendwann etwas ab und es ist nicht zu heiß, herrschen dort ideale Bedingungen für Tempoläufe. Hier habe ich auch unzählige Läufer getroffen. Ein paar junge Spanier liefen gegen den Wind, wobei sie geschickt den Windschatten nutzten, ähnlich wie beim Radfahren in der Gruppe.

Nach Morro Jable sind es auf der Straße genau 8 km von meinem Hotel aus, ein Kilometer weiter als am Strand entlang. Allerdings ist es ziemlich schwer durch die kleine Hafenstadt den weiteren Weg ins Landesinnere zur Villa Winter zu finden. Jeder schickte mich in eine andere Richtung und man erzählte mir von über 800 Höhenmetern auf unwegsamen Schotterpisten. Scheint keine gute Idee zu sein den langen Lauf dorthin zu machen. Auf dem Rückweg lief ich in einem kleinen Tal einen Kilometer ins Landesinnere. Es geht allerdings nur bergan und von weitem waren schon wieder die unüberwindbaren Berge zu sehen, über die kein passierbarer Weg führt.

Das Wetter meint es nach wie vor gut mit mir, im Gegensatz zu den vielen sonnenhungrigen Touristen. Bewölkte 22 Grad, ab und zu etwas Sprühregen, die Sonne kommt nicht hervor, ideale Laufbedingungen. Wenn nur nicht dieser stürmische Wind wäre…

„Frohe Weihnachten“ an alle die hier mitlesen, oder „Feliz Navidad“, wie man hier sagt.

Über die Hügel und gegen den Wind

…oder so ähnlich könnte man den gestrigen intensiven Dauerlauf beschreiben. Während am Morgen der Himmel teilweise noch blau war und die Sonne die Temperaturen hochtrieb, zog es gegen Nachmittag doch merklich zu. Der Wind aus Südwest wurde wieder stärker. Wie ich mittlerweile erfahren habe, bedeutet dies auf Fuerteventura meistens dass schlechtes Wetter kommt.

Für meine gestrige Einheit war nach 3 Kilometern lockerem Einlaufen ein intensiver Dauerlauf über 18 km geplant. Dabei wollte ich auf der Straße Richtung Norden nach km 9 wenden. Allerdings kam ich gar nicht so weit. Bereits nach genau 4,5 km war Endstation. Hier befand sich ein großer Kreisel und die einzige Abfahrt führte direkt auf die Autobahn. Also wendete ich und lief zurück. Gegen den starken Wind war dies natürlich doppelt so schwer. Außerdem ging es hier wirklich permanent nur auf und ab. Mein schnellster Split lag bergab mit Rückenwind bei 3:52 min – wobei ich mich dabei schon zurücknehmen musste – der langsamste bei 4:56 min, bergauf bei starkem Gegenwind. Hier war teilweise auch schon kämpfen angesagt. Auf dem ersten Abschnitt mit Rückenwind kam teilweise noch die Sonne hervor und es trieb mir den Schweiß aus allen Poren. Dagegen war es auf dem Rückweg mit Gegenwind temperaturmäßig geradezu angenehm, da der Wind wunderbar kühlte.
Wieder am Ausgangspunkt angekommen wendete ich um die zweiten 9 km in Angriff zu nehmen. Am Ende kam dann ein 4:28-er Schnitt für die 18 km heraus. Angesichts der Bedingungen geht das der Jahreszeit entsprechend ganz in Ordnung.

Heute schaut es wettermäßig nicht so gut aus. Die Temperaturen liegen zwar deutlich über 20 Grad, aber es regnet ständig. Der Wind weht zwar weiter aus Südwest, aber es soll die nächsten Tage wieder schöner werden. Für Samstag ist der heißeste Tag der Woche angesagt, ausgerechnet da habe ich meinen langen Lauf geplant.

Bei dem heutigen regenerativen Lauf werde ich versuchen einen Weg, halbwegs auf der Straße nach Morro Jable zu finden. Vielleicht ist dort ja auch die flache Strandpromenade, wo angeblich alle hundert Meter markiert sein sollen, wie Christoph berichtete. Außerdem soll es von dort eine Schotterpiste ins Landesinnere nach Cofete und zur sagenumwobenen Villa Winter geben. Das müsste dann kilometermäßig ganz gut passen für den 33-er am Samstag.

Wie schauts denn daheim aus? Hoffe ihr seid angesichts des Wintereinbruchs nicht alle eingefroren. Oder bleibt vor lauter Weihnachtsbaum schmücken und Geschenke kaufen keine Zeit mehr für Kommentare??

Strandlauf

Nach dem langen Lauf wollte ich gestern eigentlich nur ca. 90 min regenerativ am Strand laufen. Nach dem Abstieg vom Hotel, ging es diesmal links ab Richtung Norden. Allerdings war schon nach 2 km nicht mehr an laufen zu denken. Es kam ein ziemlich heftiger Abschnitt mit groben Steinen, wo man schon aufpassen musste, dass man sich nicht die Haxen bricht. Zu allem Unglück herrschte auch noch ansteigende Flut und ich musste oberhalb vom eigentlichen Strand auf knöcheltiefem losem Sand laufen. Nach der folgenden glücklichen, trockenen Umrundung von zwei Felsklippen, war der Weg am Strand dann endgültig versperrt. Ein kleiner mit Steinen gekennzeichneter Pfad führte die Klippen hoch und auf der anderen Seite wieder steil herunter. Aber die Mühe hatte sich gelohnt. Vor mir lag die Costa Calma, ein riesiger breiter Sandstrand, mit festem Untergrund, auf dem das laufen wieder Spaß machte. Der endlose Naturstrand war bis auf ein paar Surfer an der Wasserkante fast menschenleer. Ein vorbeikommender deutscher Tourist empfahl mir an den Dünen entlang zu laufen, da es hier tückische Wasserkanäle gab. Kurz vor dem Hotel Costa Calma, ein riesiger Gebäudekomplex, drehte ich nach 10 km und machte mich gegen den starken Südwestwind auf den Rückweg.
Diesmal kam ich jedoch von meiner Route ab und lief nicht an den Dünen entlang. Plötzlich befand ich mich auf einem rissigen, lehmig-tönernem rötlichem Untergrund. Anfangs noch fest, wurde es immer matschiger. Das Zeug klebte wie Kaugummi an meinen Laufschuhen. Aber es half nichts, da musste ich jetzt durch. Wieder auf festem (Sand)Boden, säuberte ich erstmals meine Schuhe mit einem scharfkantigen Stein. Dann ging es weiter, die Splits wurden wegen dem Wind immer langsamer und der schwierigste Teil stand mir ja noch bevor. Leider verpasste ich den Anstieg zu meinem Landgang über die Klippen und musste diesmal als Bergsteiger die Steilklippen hoch. Dann lief ich auch noch in Gedanken an unserem Hotel vorbei, so dass ich letzten Endes auf knapp 21 km, mit einigen Höhenmetern kam, wie man hier an meiner Route sehen kann. Zum Glück war es gestern bedeckt und die Sonne kam kaum durch die Wolken.
Im Moment dagegen scheint die Sonne wieder und es hat mittlerweile 26 Grad. Nachher steht dann erstmals Tempo auf dem Programm, wird bei den Temperaturen, dem Profil und dem Wind hier sicher recht lustig…

Sommer…

…oder vom aktuellen deutschen Winter mit bitterkalten -14°, in angenehme +20° auf Fuerteventura.

Der Temperaturschock hielt sich in Grenzen, allerdings forderte die durchwachte Nacht mit den 4 ½ Flugstunden und nochmaligen 1 ½ stündigem Transfer ihren Tribut. So blieb es am ersten Tag bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen bis zu 25° bei einem regenerativen 16-km Lauf am Strand von Esquinto nach Jandia.

Gestern war dann der „Lange“ dran. Allerdings wusste ich nicht wohin ich hier laufen sollte. Am Strand entlang zur Costa Calma war mir zu anstrengend, da sich vom Vortag meine Achillessehnen nach dem Strandlauf schon leicht bemerkbar machten. Also lief ich zuerst die Straße in Richtung Nordosten entlang. Wer allerdings denkt hier ist es flach hat sich getäuscht. Es geht ständig bergauf, bergab. Nach knapp 2 km folgte ich dann intuitiv einer Schotterpiste ins Landesinnere. Die Insel ist hier nur ca. 6 km breit. Vielleicht schaffte ich es hier ja bis zur Westküste. Der Weg wurde immer schlechter und stieg permanent an. Links und rechts nur Steine, ich kam mir vor wie in einer Mondlandschaft. Ab und zu begegneten mir Ziegen. Von was die sich hier ernähren ist mir ein Rätsel. Der Wind vom Meer blies immer stärker und verwirbelte sich in dem Tal. Links und rechts hohe Berge und vor mir plötzlich Rauchschwaden. Mit dem Gedanken was soll denn hier brennen näherte ich mich einem riesigen kreisrunden Loch von einigen Metern Durchmesser und sah in eine Müllkippe in der allerlei Schrott, u.a. eine Badewanne vor sich hinglimmte. Ich folgte der Schotterpiste weiter und stieß kurz darauf auf ein Schild mit dem Hinweis, dass hier ein Naturschutzgebiet beginnt. Nach einem weitern anstrengend km im 6-er Schnitt war Endstation. Ab jetzt wäre bergsteigen durch zerklüftetes Gelände dran gewesen. Also ging es etwas flotter zurück, Allerdings musste man genau aufpassen wo man hintrat, so unwegsam war die Piste. Kurz darauf blies mir der Wind die Mütze vom Kopf und ich musste ihr ein ganzes Stück hinterher sprinten.

Endlich wieder auf der Straße lief ich etwas flotter mit kräftigem Rückenwind vorbei an einigen freilaufenden Eseln am Wegesrand. Zwischen den Steinen sah ich jetzt auch erstmals die kleinen Streifenhörnchen herumspringen. Der Himmel war nun vollständig bedeckt und ich nahm die Mütze in die eine Hand, in der anderen meine Getränkeflasche. Auf der neu ausgebauten Straße fuhr kaum ein Auto. Die Straße führte parallel zur wenig befahrenen Autobahn an der Küste entlang. Nach 16 km wendete ich und lief zurück Richtung Hotel. Gegen den Wind war es jetzt doppelt so schwer. Jetzt fing es auch noch leicht an zu tröpfeln, aber der Wind war für richtigen Regen zu stark. Am Hotel angekommen fehlten mir durch meinen Ausflug ins Landesinnere noch 8 km, also lief ich weiter gegen den Wind Richtung Jandia. Dabei war endlich mal ein ca. 1 km langer flacher Abschnitt, auf dem ich evtl. meine Tempoläufe absolvieren kann. Nachdem ich zum wiederholten Male in eine Sackgasse, oder besser gesagt in eine Zufahrt der zahlreichen Hotels gelaufen war, drehte ich und lief zurück. Am Ende hatte ich 33 km auf dem Garmin.
Danke nochmal an Tobi für den schnellen Umtauschservice für meine defekte 310XT, ohne GPS wäre ich hier echt aufgeschmissen.

Heute morgen hat es hier geregnet, aber mittlerweile hat der Himmel aufgerissen und es herrscht ideales Laufwetter…
Grüße an alle im kalten Deutschland 😉

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