Sommer…

…oder vom aktuellen deutschen Winter mit bitterkalten -14°, in angenehme +20° auf Fuerteventura.

Der Temperaturschock hielt sich in Grenzen, allerdings forderte die durchwachte Nacht mit den 4 ½ Flugstunden und nochmaligen 1 ½ stündigem Transfer ihren Tribut. So blieb es am ersten Tag bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen bis zu 25° bei einem regenerativen 16-km Lauf am Strand von Esquinto nach Jandia.

Gestern war dann der „Lange“ dran. Allerdings wusste ich nicht wohin ich hier laufen sollte. Am Strand entlang zur Costa Calma war mir zu anstrengend, da sich vom Vortag meine Achillessehnen nach dem Strandlauf schon leicht bemerkbar machten. Also lief ich zuerst die Straße in Richtung Nordosten entlang. Wer allerdings denkt hier ist es flach hat sich getäuscht. Es geht ständig bergauf, bergab. Nach knapp 2 km folgte ich dann intuitiv einer Schotterpiste ins Landesinnere. Die Insel ist hier nur ca. 6 km breit. Vielleicht schaffte ich es hier ja bis zur Westküste. Der Weg wurde immer schlechter und stieg permanent an. Links und rechts nur Steine, ich kam mir vor wie in einer Mondlandschaft. Ab und zu begegneten mir Ziegen. Von was die sich hier ernähren ist mir ein Rätsel. Der Wind vom Meer blies immer stärker und verwirbelte sich in dem Tal. Links und rechts hohe Berge und vor mir plötzlich Rauchschwaden. Mit dem Gedanken was soll denn hier brennen näherte ich mich einem riesigen kreisrunden Loch von einigen Metern Durchmesser und sah in eine Müllkippe in der allerlei Schrott, u.a. eine Badewanne vor sich hinglimmte. Ich folgte der Schotterpiste weiter und stieß kurz darauf auf ein Schild mit dem Hinweis, dass hier ein Naturschutzgebiet beginnt. Nach einem weitern anstrengend km im 6-er Schnitt war Endstation. Ab jetzt wäre bergsteigen durch zerklüftetes Gelände dran gewesen. Also ging es etwas flotter zurück, Allerdings musste man genau aufpassen wo man hintrat, so unwegsam war die Piste. Kurz darauf blies mir der Wind die Mütze vom Kopf und ich musste ihr ein ganzes Stück hinterher sprinten.

Endlich wieder auf der Straße lief ich etwas flotter mit kräftigem Rückenwind vorbei an einigen freilaufenden Eseln am Wegesrand. Zwischen den Steinen sah ich jetzt auch erstmals die kleinen Streifenhörnchen herumspringen. Der Himmel war nun vollständig bedeckt und ich nahm die Mütze in die eine Hand, in der anderen meine Getränkeflasche. Auf der neu ausgebauten Straße fuhr kaum ein Auto. Die Straße führte parallel zur wenig befahrenen Autobahn an der Küste entlang. Nach 16 km wendete ich und lief zurück Richtung Hotel. Gegen den Wind war es jetzt doppelt so schwer. Jetzt fing es auch noch leicht an zu tröpfeln, aber der Wind war für richtigen Regen zu stark. Am Hotel angekommen fehlten mir durch meinen Ausflug ins Landesinnere noch 8 km, also lief ich weiter gegen den Wind Richtung Jandia. Dabei war endlich mal ein ca. 1 km langer flacher Abschnitt, auf dem ich evtl. meine Tempoläufe absolvieren kann. Nachdem ich zum wiederholten Male in eine Sackgasse, oder besser gesagt in eine Zufahrt der zahlreichen Hotels gelaufen war, drehte ich und lief zurück. Am Ende hatte ich 33 km auf dem Garmin.
Danke nochmal an Tobi für den schnellen Umtauschservice für meine defekte 310XT, ohne GPS wäre ich hier echt aufgeschmissen.

Heute morgen hat es hier geregnet, aber mittlerweile hat der Himmel aufgerissen und es herrscht ideales Laufwetter…
Grüße an alle im kalten Deutschland 😉

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