Tapering

Es war fast als hätte der eigentliche Wettkampf schon begonnen, so musste ich mich Gestern beeilen um die 5 x 1000 m Tempo-Gefühlsläufe noch im Tageslicht absolvieren zu können. Ganz schaffte ich es dann doch nicht. Den letzten 1000-er lief ich schon in der einsetzenden Dämmerung. Kaum zu glauben wie früh es jetzt durch die Zeitumstellung dunkel wird.

Die einzelnen Splits mit 4:10-4:04-4:03-3:57 und 4:03 min machten mich bezüglich meines geplanten Anfangstempos für den 50-er am Sonntag auch nicht schlauer. Beim surfen im Internet bin ich auf die Formel: mögliches MA-Tempo x 1,25 gestoßen. Dies läge dann so etwa in dem Bereich um die 4:07 – 4:10/km, was auf eine Endzeit von 3:26 – 3:30 h hinauslaufen würde.

Nachdem die Kommentarfunktion hier in letzter Zeit nur noch relativ selten genutzt wird, machen wir doch einfach mal eine kleine Umfrage. Zu welchem Renntempo raten mir denn die fachkundigen Leser, oder anders gefragt, was traut ihr mir denn über die 50 km für eine Zeit zu?

Die siebte Woche

Am Montag regenerative 15 km nach dem langen Lauf vom Vortag. Dienstags wurden es dann 19 km schon wieder etwas flotter, durch den herbstlichen Wald.

Für Mittwoch war dann ein 15-er Tempolauf auf dem Programm. Den wollte ich vor dem Lauftrefftermin absolvieren um dann mit der Gruppe noch 2 – 3 km auslaufen zu können. Leider war ich zeitlich etwas unter Druck und rannte dummerweise kurz nach dem Einlaufen beim deponieren der Laufjacke mit dem rechten Oberschenkel voll gegen eine Tisckante. Im ersten Moment war der Schmerz richtig elektrisierend und ich dachte schon das wars jetzt. Zum Glück war es aber doch nicht so schlimm wie im ersten Moment befürchtet und ich konnte die 15 km in 59:20 min abspulen. Allerdings war das nicht gerade locker und ich habe die Befürchtung, dass die Form so langsam am schwinden ist.

Die nächsten beiden Tage spürte ich meinen linken Oberschenkel doch mehr als mir lieb war und es bedurfte intensiver Behandlung. Entsprechend locker waren die Laufeinheiten.

Am Samstag konnte ich die Probleme abhaken und den letzten langen Lauf über 35 km absolvieren. Die ersten 13 km etwas flotter auf der flachen Tempostrecke. Dann mit dem Lauftreff gemütlich die hügelige Pitschgrundrunde. Anschließend noch 6 flache Kilometer um auf die Distanz zu kommen.

Am Sonntagmorgen ging es dann in aller Frühe nach Frankfurt, wo ich Daniela und Thomas aus Hamburg sowie einige unserer Mömlinger Lauftreffler an der Strecke unterstützen wollte. Leider musste Daniela aus gesundheitlichen Gründen aussteigen und auch Thomas ging vorzeitig aus dem Rennen.

Dagegen hagelte es für die Mömlinger Lauftreffler reihenweise Bestzeiten. Einzelheiten kann man auf der Vereinsseite nachlesen.

Abends lief ich dann 15 km mit erstaunlich lockeren Beinen. Noch eine knappe Woche, dann wird es für mich ernst…

Die sechste Woche

Eigentlich wollte ich noch einmal richtig Umfang machen, aber daraus wurde anfangs nichts. Die Nachwehen des Wettkampfs ließen montags und dienstags nur lockere Trabeinheiten zu. Die geplanten morgentlichen Nüchternläufe lies ich wegen den harten Waden und den eiskalten Temperaturen ausfallen.

Am Mittwoch machte ich dann den Fehler, 22 Kilometer mit den falschen Schuhen zu laufen, so dass sich danach meine Wadenmuskulatur nochmals mit Nachdruck meldete.

Da die erste Tempoeinheit – Anfang der Woche – aufgrund des Halbmarathons ausgefallen war, wollte ich wenigstens den langen Tempolauf absolvieren. Dafür standen 30 Kilometer im mittelintensiven Bereich auf dem Programm. Nach Rücksprache mit dem Trainer, verkürzte ich diesen am Donnerstag auf 22 Kilometer und lief dafür mit 4:06/km etwas flotter.

Freitags war ich 20 km mit Wilma unterwegs. Am Samstag dann nochmals, zusammen mit dem Lauftreff, zuerst im gemütlichen Tempo. Nach sechs Kilometern trennten Marcus und ich uns von der Gruppe und liefen etwas flotter noch eine Schleife auf der Frankfurter Straße und wieder zurück zum Bienenstock.

Am Sonntagmorgen, war die härteste Einheit der Vorbereitung an der Reihe. Wegen der kurzfristig vereinbarten Übergabe von Wilma an Tobi, gab es jedoch eine kleine Änderung.
Anstelle der flachen, asphaltierten Strecke ging es zuerst gemeinsam mit Tobi, der bis zur mir schon 29 km gelaufen war, über den Berg nach Klein-Umstadt. Teilweise waren da richtige Crosspassagen auf schlammigem Untergrund dabei. Von dort lief ich wieder zurück, so dass ich Zuhause angekommen auf 25 Kilometer kam. Nach einer kurzen Trinkpause, ging es dann mit Endbeschleunigung auf die flache Wendepunktstrecke bis nach Neustadt. Die 18 Kilometer brachte ich im zufriedenstellenden 4:09/km-Schnitt durch.
Insgesamt benötigte ich 3:25:28 h für die 43 Kilometer. Nicht schlecht, wenn man die zurückgelegten Höhenmeter auf dem ersten Abschnitt berücksichtigt. Zusammengerechnet kam ich damit dann doch noch auf 170 Wochen-Kilometer. Dafür wird es jetzt die letzten beiden Wochen etwas ruhiger.

Eine besondere Ãœberraschung machte mir noch der Trainer, auf meine Bestzeitenmeldung vom Halbmarathon. „Du kannst neu herunterladen, ich habe deinen Plan angepasst“ lautete seine Antwort darauf. Als ich den Plan anschaute fiel ich fast vom Hocker. Meine Tempo-Steuerzeit über 10 km wurde von 36:00 min auf 35:00 min und das Marathon-Langfristziel auf sub 2:40 heruntergesetzt…

Wilmas Deutschlandstaffel

…oder

„Eine Katze will mal durch ganz Deutschland laufen“

Letzten Freitag kontaktierte mich Olzo, der Erfinder des Kilometerspiels. Er fragte an ob ich noch Interesse hätte Wilma zu übernehmen und von Aschaffenburg in Richtung Offenbach zu bringen.
Die Idee ist, dass Wilma von Läufer zu Läufer weitergetragen wird und von jedem Lauf berichtet – am besten mit 1-2 schönen Fotos von Wilma und Umgebung! Wenn Wilma 7 Tage an einem Ort geblieben ist, ohne dass sich ein Läufer zum Weitertransportieren gefunden hat, ist die Reise auch mit sonstiger Muskelkraft erlaubt (Radeln, Kanufahren, Reiten – Hauptsache kein Motor).

Spontan sagte ich zu und durfte die Laufkatze dann diesen Freitag in Aschaffenburg abholen. Wie es ihr die drei Tage in Mömlingen ergangen ist kann man auf Wilmas Blog nachlesen.

Und hier noch ein paar Bilder:

Positiv

Heute bekam ich endlich den Befund meiner Blutwerte bezüglich des Zeckenstichs vom Juli. Schlechte Nachrichten, der IgG ist positiv und mit 240 g/l deutlich zu hoch. Allerdings ist der IgM negativ. Das deutet darauf hin dass der Zeckenstich vom Juli nichts ausgelöst hat, oder durch das Antibiotika erfolgreich bekämpft wurde. Die Infektion muss schon länger zurück liegen und mein Körper wehrt sich dagegen.
Leider kann man – laut Aussage meines Arztes – medizinisch nichts daran machen. Jetzt muss ich alle 6 Monate den Wert überprüfen lassen und hoffen, dass es sich nicht gesundheitlich auswirkt. Schöne Aussichten, verdammter Mist!

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