Countdown

Noch 5 Tage dann ist es wieder soweit bis ich an der Startlinie stehe. Es wird meine 20-te Langdistanz sein. Dies Mal allerdings mit einer ganz unkonventionellen Vorbereitung.

Eigentlich ziehe ich ja die 8-wöchige direkte Vorbereitung konsequent durch. Dies war aber leider nicht möglich. Die ersten beiden Wochen war ich krank. Dann ging es gleich ins Trainingslager mit zwei Hammerwochen. Wieder zuhause war Regeneration nötig mit dem anschließenden Zehner in Leverkusen.

imageEigentlich hatte ich den Wettkampf da schon abgehakt. Aber nochmal neu aufbauen und sechs weitere Wochen auf hohem Niveau trainieren war mir dann doch zu viel. Deshalb setzte ich noch eine intensive Woche drauf und wartet einfach den letzten Langen ab. Ich machte die Entscheidung davon abhängig wie die 15 EB laufen würden. Und die liefen gut, 40 km in 2:54:34 h, die EB bis auf die letzten beiden ok und das mit 140 WKm in den Beinen.

Damit stand für mich fest, dass ich am kommenden Samstag starten werde. Schaun mer mal was geht…

Tempoeinheit

Es ist Frühlingsanfang, der bisher wärmste Tag des Jahres. Die letzte schnelle Einheit vor dem Wettkampf steht auf dem Programm. 3 x 3000 mit 800 Trab dazwischen. Eigentlich bin ich zu müde. Das harte Programm der letzten Wochen steckt mir in den Knochen.

Aber dann raffe ich mich doch auf. Erst ein bisschen Rumpfstabi zum aufwärmen, bevor ich langsam zu meiner vermessenen Tempostrecke trabe. Die Tempovorgabe von 11:02 geht mir nicht aus dem Kopf. Werde ich das heute schaffen? Eigentlich bin noch von dem langen 18er Tempodauerlauf vom Montag platt. Den konnte ich gerade einmal zwei Tage nach dem starken 40er mit 15 EB noch so in einem 4er Schnitt laufen. Aber das war schon absoluter Anschlag. Mehr wäre da wirklich nicht gegangen.

Nach gut drei Kilometern bin ich am Startpunkt. Drei lockere Steigerungen dann kann es losgehen. Die letzten beiden Tage habe ich deutlich rausgenommen. Die morgendliche Nüchterneinheit wurde ab Dienstag gestrichen. Lockere 13 am Dienstag, gestern extensive 15 die eigentlich ganz gut rollten.

Ein letzter Check und es geht los. Ich versuche sofort Druck zu machen. Der erste Kilometer geht in 3:36 weg. Der zweite passt auch ganz gut. Der Schweiß läuft mir aus allen Poren, obwohl es schon spätabends ist. Über die Mümlingbrücke in Hainstadt muss ich jetzt eine kleine Rampe hoch. Ich versuche etwas zuzulegen. Es geht, nach 3 Kilometern zeigt die Garmin 11:03, fast eine Punktlandung.

In der tiefen Hocke warte ich bis mein Puls wieder unter 100 ist und trabe auf dem Radweg langsam Richtung Neustadt weiter. Dabei beschließe ich die Trabpausen auf 1000 m zu erweitern. Das passt einfach besser zu meinen Markierungen auf der Straße an denen ich mich etwas orientieren kann. Langsam dämmert es und es wird frischer. Nach knapp 6 min habe ich die Distanz und wende. Jetzt geht es Richtung Heimat und damit ganz leicht nach unten. Auch wenn das nicht zu spüren ist, für den Kopf ist es gut, zumal auch der Wind jetzt von hinten kommt.

Es geht los, ich versuche gleichmäßig und konstant zu laufen. Kontrolliere meine Atmung, achte auf meine Armarbeit. Da habe ich meine größten Defizite, irgendwie kriege ich das einfach nicht raus. Nach einem Kilometer leuchtet die Garmin und zeigt 3:40. Ok, passt genau, jetzt dran bleiben. Es geht auf dem Radweg durch Hainstadt, die kleine Rampe vor der Brücke diesmal hinunter. Der zweite in 3:43. Verdammt, was war das? Ich versuche anzuziehen. Jetzt ist mir die Atmung und die Armarbeit egal, ich will die Vorgabe einhalten, das muss doch gehen.

Am Ende so einer langen Vorbereitung, soll der letzte Formcheck stimmen. Bisher hatte ich immer Probleme bei den schnelleren Sachen. Auch heute laufe ich in Ketose, keine Kohlehydrate, oder nur sehr wenig. Meine individuelle Schwelle liegt bei 50 g. Das habe ich die letzten Wochen durch Messung der Ketonkörper herausgefunden. Eigentlich befinde ich mich jetzt schon seit Anfang Februar stabil in diesem Zustand. Irgendwann muss sich mein Körper doch auch an die schnellen Sachen anpassen. Aber die Energieversorgung im Fettstoffwechsel dauert einfach länger. Bei den Langen Läufen hatte ich schon von Anfang an keine Probleme damit. Im Gegenteil, die Hänger die ich früher ab und zu hatte, waren vergessen.

Noch wenige Meter ich gebe alles und stoppe bei 10:54 ab. Damit hin ich den letzten in 3:34 gelaufen. Na also geht doch…

Locker trabe ich wieder in die andere Richtung und wende nach einem Kilometer. Es ist schon fast dunkel als ich zum letzten Intervall starte. Weit vor mir ein Radfahrer, ob ich den wohl kriege? Er kommt immer näher und ich hole ihn nach ca. 800 m ein. Es ist eine ältere Frau, die ganz erschrocken schaut, als ich an ihr vorbeilaufe.

Der erste Kilometer in 3:42, etwas zu langsam. Nun geht es auf den Schotterweg in den Wald, am Buchberg entlang. Ab und zu sind hier Löcher im Belag, es ist dunkel, also aufpassen. Wahrscheinlich setzen sich hier wieder kleine Steinchen in die Belüftungslöcher meiner ASICS DS Racer. Aber das ist mir egal. Ich versuche das Tempo hochzuhalten und schaue bei km 2 gar nicht mehr auf die Uhr.

Über die Buchbergbrücke komme ich wieder auf Asphalt und forciere etwas, bevor ich die letzten Meter wieder auf Schotter am Mümlingtalstadion entlang laufe. Ich versuche zu sprinten, so gut es geht und stoppe nach den letzten drei Kilometern mit 11:08 ab. Damit kann ich leben. Im Dunkeln bei dem Belag war nicht mehr drin.

Zufrieden trabe ich nach Hause, dies war meine letzte Tempoeinheit vor dem großen Wettkampf. Meine letzte Tempoeinheit mit 53 Jahren. Morgen habe ich Geburtstag, wieder ein Jahr älter. Gleichzeitig stehe ich am Anfang der Saison und bin gespannt wohin die Reise – mit dann 54 Jahren – gehen wird….

KICK-OFF

IMG_1669kObwohl mittlerweile auch schon wieder einige Tage her, fand am ersten März Wochenende das Kick off Meeting der ASICS Frontrunner für die Saison 2014 statt. ASICS hatte dazu in sein Headquarter nach Neuss eingeladen. Dort trafen im Laufe des Samstags nach und nach viele Bekannte, aber auch viele neue ASICS Frontrunner ein. Es gab eine freundliche Begrüßung, da man sich ja bereits virtuell kannte und dies nun persönlich nachholen konnte. Gleichzeitig erhielten wir bei der Gelegenheit unsere neue ASICS Teamausstattung.

IMG_1686kNach einem kurzen Fotoshooting begann auch schon das Tagesprogramm mit einer kurzen Begrüßung durch ASICS Chef Matthias Kohls, der sich in einer kurzweiligen Präsentation vorstellte und gleichzeitig auf das aktuelle ASICS Frontrunner-Projekt hinführte. Jan Erik erläuterte dieses dann noch etwas ausführlicher. Anschließend gab es einen interessanten Vortrag von Manuel König von Footpower über sensomototorische Einlagen. IMG_1702kDanach teilten wir die Gruppen auf und Fynn stellte uns die neue Bekleidung-Kollektion Frühjahr/Sommer vor, während Jan Erik mit der zweiten Gruppe über die neuen Schuhmodelle Frühjahr/Sommer referierte. Natürlich gab es dazwischen auch eine kurze Kaffeepause und ein gemeinsames Abendessen vor Ort, bevor der ASICS Musterverkauf für uns öffnete. Wer wollte konnte auch noch eine Runde laufen um die Beine etwas zu lockern. Anschließend ging es ins Hotel wo der Abend in gemütlicher Runde in der Hotelbar ausklang.

1982042_606823899397701_1357871717_nBereits am frühen Sonntagmorgen ging es dann nach Leverkusen, wo wir beim 33. Straßenlauf „Rund ums Bayer-Kreuz“ starteten. Hier gab es für mich auch ein Wiedersehen mit vielen Bekannten aus dem Trainingslager in Conil. Leider steckten mir anscheinend noch die vielen Kilometer in den Beinen, denn mit meinen erzielten 37:11 min war ich nicht zufrieden. Auf der flachen schnellen Strecke hatte ich mir mehr ausgerechnet. Hinzu kam natürlich noch der Wetterumschwung mit sommerlichen Temperaturen von über 20 Grad und böigem Wind. Nach dem Rennen war ich völlig platt und nicht mal in der Lage etwas auszulaufen.

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Seltsamerweise fühlte ich mich am anderen Tag wieder fit, so als ob ich keinen Wettkampf gelaufen wäre. Die Woche lief dann auch richtig gut und ich konnte mit zwei Trainingseinheiten am Tag noch einmal einen wichtigen Reiz setzen. Der lange Lauf am Samstag war hervorragend und bestätigte mich darin trotz der etwas unkonventionellen Vorbereitung mein Frühjahrs-Highlight etwas vorzuziehen.

Also lasst euch überraschen…

…ups, fast vergessen: DANKE an Claudia Rey und ASICS Frontrunner Stefan Weber für die schönen Bilder!

Update

… Weihnachten, Silvester und Neujahr sind lange vorbei. Während ich mir hier eine kleine schöpferische Pause genommen habe ist einiges passiert. Im Zeitalter von Sozial-Media ist es einfacher etwas spontan auf Facebook zu posten als auf einer Website einen Artikel zu schreiben evtl. noch zu formatieren und Bilder einzubinden. Leider wird hier die Kommentarfunktion kaum noch genutzt, während bei Facebook die Rückmeldungen spontaner und zahlreicher sind. Schade, denn gerade davon lebt eigentlich ein Blog. Deshalb freue ich mich auch immer über jeden Kommentar 😉

Ok, also der Reihe nach eine kleine Rückschau der vergangenen Monate:

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Nach der wohlverdienten Winterregeneration begann das neue Trainingsjahr mit einem kleinem Umfangsblock.

Zwischen den Jahren war ich mit der Familie auf Lanzarote und konnte dort bei sommerlichen Temperaturen hervorragend trainieren.

GüntherEnde Januar bestritt ich dann meinen ersten Wettkampf bei den Kreiscross-Meisterschaften in Kahl. Über die Kurzstrecke konnte ich dabei in der AK, mit der Mannschaft Gesamt und der AK-Mannschaft die ersten Titel des Jahres einfahren. Leider musste der Lauf über die Langstrecke abgebrochen werden, da ein Läufer kollabierte. Das war selbstverständlich eine vernünftige Entscheidung, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt aussichtsreich auf dem zweiten Gesamtplatz lag. Aber dem Läufer geht es mittlerweile wieder gut und er hat sich schon auf seine Art bei seinen Helfern bedankt.

Obwohl ich bereits vor dem Wettkampf die Aufnahme von Kohlenhydraten reduziert hatte, stellte ich danach meine Ernährung konsequent um. Eigentlich hatte ich schon zuvor auf eine gesunde Ernährungsweise geachtet, aber mit der Umstellung auf „Ketogene Kost“ gab es doch einschneidende Änderungen in meiner Nahrungsaufnahme.
Leider erwischte mich dann ein Infekt und dies ausgerechnet kurz vor dem Trainingslager in Andalusien. Eine ganze Woche konnte ich nicht trainieren und so war dieses Trainingslager diesmal eine vollkommen neue Erfahrung.

IMG_2958kIn Spanien meldete sich dann – neben der noch nicht adaptierten Nahrungsumstellung und dem zurückliegenden Infekt – gleich nach dem ersten Tempolauf auch noch der linke Piriformis recht schmerzhaft. Zum Glück gelang es mir dies so zu kompensieren, dass ich doch jede Trainingseinheit mitmachen konnte. Die langen Läufe liefen hervorragend und ich konnte in Ketose mein Tempo schön gleichmäßig durchlaufen und hintenraus sogar steigern. Allerdings wurde ich bei den Tempoläufen regelrecht durchgereicht. Für den langen TDL über 18 km zum Ende des Trainingslagers, nahm ich dann erstmals wieder gezielt Kohlehydrate zu mir. Dementsprechend gut lief es dann auch bei schwierigen Bedingungen auf der anspruchsvollen Wendepunktstrecke.

Nach einer Erholungswoche stand auch schon der nächste Wettkampf in Leverkusen „Rund um das Bayer-Kreuz an. Doch dazu demnächst mehr.

DANK

Nur noch wenige Tage, dann ist das Jahr 2013 Geschichte. Zeit um allen die mich in dieser Zeit auf irgendeine Art und Weise unterstützt haben Dank zu sagen.

asicsDANKE an ASICS für das perfekte Equipment und natürlich für die tollen Events an denen ich in diesem Jahr Dank eurer Initiative teilnehmen durfte!

ChiamindDANKE an Hans-Peter Dannenberg für die Unterstützung mit Chia-Samen, Maca, Moringa, Matcha!

AsicsFrontrunnerDANKE an die ASICS Frontrunner für die tolle Gemeinschaft und das kommunikative Miteinander!

GreifDANKE an Peter Greif für die perfekten Trainingspläne, die persönliche Beratung und den tollen Service!

GundermannDANKE an das Sanitätshaus Gundermann für die tollen Kompressionstrümpfe von Sigvaris und die Einlagen von Bauerfeind!

ISMDANKE an den Intersport Profimarkt Mömlingen für die tolle Laufausstattung (natürlich von ASICS) sowie die gesponserten Starts bei meinen Heimrennen in Obernburg und Elsenfeld!

LAZDANKE an das LAZ Obernburg-Miltenberg für die Unterstützung bei Meisterschaften!

OrthomolSportDANKE an Orthomol Sport für die Unterstützung mit dem besten Vitaminpräparat das es auf dem Markt gibt!

Last but not least DANKE an ALLE die mich in sonstiger Weise in irgendeiner Form unterstützt haben, sowie natürlich die vielen Besucher hier auf der Website sowie auf Facebook!

Der größte DANK gilt natürlich den Menschen hier in meinem direkten privaten Umfeld, sowie meiner Familie. Ohne ihre Unterstützung und Rücksichtnahme wäre ich sicherlich nicht in der Lage meinen Sport in dem Ausmaß zu betreiben.

Zum Abschluss möchte ich mich noch bei meinem Vater bedanken, der leider nicht mehr hier bei uns ist. Er ist Anfang Oktober, nach einem langen – sicher nicht immer einfachen Leben – friedlich für immer eingeschlafen. Aus Dankbarkeit und Erinnerung widme ich ihm meinen letzten DM-Titel. Er wäre sicher stolz auf mich gewesen…

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