Sommer-Regeneration

Eine Woche später als geplant begann nach dem Wettkampf am letzten Sonntag endlich die wohlverdiente Sommer-Regeneration.

Montags legte ich gleich einen Ruhetag ein, allerdings nur läuferisch, da ich bis in die beginnende Dunkelheit mit Streicharbeiten an meinem Hausgiebel beschäftigt war.

Am Dienstag ging es dafür direkt nach Feierabend zum LAUFFieber Techniktraining ins Kronberg Gymnasium. Joachim Fieber hatte mich schon mehrfach über Facebook dazu eingeladen und dieses Mal nutzte ich ganz spontan die Gelegenheit. Aufgrund der geänderten Verkehrsführung bedingt durch die neue Ringstraße, kam ich ein paar Minuten zu spät und schloss mich der bereits auf der Bahn trabenden 20-köpfigen Laufgruppe an. Joachim stand auf der Gegengeraden und wir klatschten uns im Vorbeilaufen kurz ab. Die Laufgruppe bekam ihre jeweilige Aufgabe, während er sich um mich persönlich kümmerte und mir meine läuferischen Defizite gnadenlos aufzeigte. Besonders meine Armarbeit, Körper- und Kopfhaltung gilt es zu verbessern. Aber ich bin froh für jeden Hinweis von außen, da man sich persönlich nicht beim Laufen beobachten und die Fehler abstellen kann. Außerdem ist Joachim ein sehr kompetenter Fachmann auf diesem Gebiet. Nach einer knappen Stunde auf der Bahn ging es anschließend noch in die Halle auf die Matte zu ausgiebigen Dehn- und Kräftigungsübungen. Nach der Heimfahrt habe ich dann noch ein kurzes Lauf-ABC absolviert um den langen Sommertag bis zur hereinbrechenden Dunkelheit perfekt zu nutzen.

Mittwochs ging es um 19 Uhr in den Mömlinger Lauftreff, wo ich allerdings nur die ersten hundert Meter in Begleitung lief. Leider war keiner der Anwesenden auch nur annähernd in der Lage mein Tempo zu laufen. Wie sich die Zeiten ändern… Also forcierte ich meine Geschwindigkeit in den extensiven Bereich und lief alleine Richtung Buchberg. Als ich den Pitschgrund hochgelaufen war hängte ich noch die Mömlinger Halbmarathon-Strecke rückwärts dran, so dass ich auf 19 km in 1:33 h gespickt mit einigen Höhenmetern kam.
Am Donnerstag ging es wieder relativ spät auf die Piste und ich lief ganz locker und entspannt 17 km im regenerativen Bereich.

Nach einer guten Stunde intensivem Athletiktraining hängte ich am Freitag noch 6 km mit Lauf-ABC dran.

Der Samstag war mal wieder ein arbeitsintensiver Tag und ich war von früh um 8 bis gegen 19 Uhr auf den Beinen, ehe ich die Laufschuhe schnüren konnte. Aber es reichte noch für eine 20 er Runde auf meiner Hausstrecke über den Bolachberg, Vogellehrpfad und dann den Radweg von Dorndiel zurück nach Hause. Dabei spürte ich diverse Muskelgruppen vom vortäglichen Athletiktraining.

Am Sonntag war ich dann schön geplättet, aber der lange Lauf stand an: „40 km als Erhaltungstraining für die Ausdauer, schön langsam und erholsam“ lautete der Kommentar des Trainers. Eigentlich wäre er schon tags zuvor im Programm gewesen aber ich wollte den Samstag für die anstehende Arbeiten am Haus nutzen. Aufgrund der Temperaturen deponierte ich mir noch eine Flasche Mineralwasser am Waldparkplatz hinter Dorndiel und trabte gegen 18 Uhr los. Zuerst eine flache Runde durch Mömlingen, vorbei am Kreisel Richtung Stadion zurück zur Turnhalle und von da hoch in den Steinbruch. Auf Singletrails der Mountainbike-Strecke Mö1 folgend vorbei am „Jägerhäuschen“ bis zum Parkplatz an der „Steige“. Dort ein kurzes Stück Asphalt querend zum Wenigumstädter „Vogellehrpfad“ hinauf zum Mosbacher Sendeturm. Am Waldrand entlang um dann rechts einzubiegen auf den Weg Richtung der Kleinumstädter Windräder. Auf dem Rückweg wollte ich zu meiner deponierten Flasche laufen, allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt schon so durstig, dass ich die Route änderte und schräg links hoch zum Waldparkplatz lief um nach knapp 20 km durstig die Hälfte der Literflasche leerte. Weiter ging es ein kurzes Stück auf der Frankfurter Straße um dann gleich rechts Richtung Großumstädter „Rödelshäuschen“ abzubiegen. Dort angekommen wieder rechts hoch und nach einem knappen Kilometer querte ich die Straße nach Großumstadt um wieder auf einem schönen Singletrail bis zu den Windrädern zu laufen. Von hier dann scharf rechts wieder Richtung Mömlingen, auf dem Weg den ich ursprünglich eigentlich für den Hinweg gewählt hatte. Er führte mich bis an den Waldrand von Radheim, mit herrlichem Fernblick in den Bachgau. Hier ging es wieder hoch vorbei am ehemaligen Radheimer Turm zum Waldparkplatz. Mittlerweile hatte ich 29 km auf dem Garmin, die Flasche war leer und die Beine müde. Also entschloss ich mich kurzfristig auf dem schnellsten Wege nach Hause zu laufen. Von der Frankfurter Straße bergab bis zum Dorndieler Wasserhäuschen ging es noch problemlos, aber die letzten flachen Kilometer auf dem Radweg nach Mömlingen wurden schwer. Zum Glück fand ich einen Sauerkirschenbaum, wo ich mich für den Rest der Strecke etwas stärken konnte. Nach 36 Kilometern und über 650 Höhenmetern war ich dann erschöpft zuhause und freute mich auf die heiße Badewanne.

Eigentlich hatte ich mir die Sommer-Regneration etwas anders vorgestellt…