Frankfurt Marathon

FrankfurtMittlerweile sind fast zwei Wochen vergangen, der Frankfurt Marathon 2016 ist Geschichte. Ich habe bewusst ein paar Tage verstreichen lassen, bevor ich hier etwas poste. Aber auch mit diesem zeitlichen Abstand bin ich nach wie vor zufrieden mit meiner Leistung.

Obwohl ich mein Erst Ziel deutlich verfehlt habe, kann ich mir nichts vorwerfen. Ein Marathon ist kein Wunschkonzert und den deutlichen Einbruch hinten raus, habe ich mir selbst zuzuschreiben. Doch wer nichts wagt der nichts gewinnt.

Vielleicht hätte es geholfen wenn ich ein Gel mehr dabei gehabt hätte, oder wenn ich das eine Gel, welches ich dabei hatte nicht erst bei km 38 genommen hätte. Wer weiß?

Dabei lief es anfangs richtig gut. Den Halbmarathon passierte ich in 1:24:05 h und die Beine waren noch locker. Dafür wurden sie auf der Mainzer Landstraße immer schwerer und die Splits langsamer.

Hinzu kamen noch leichte Magenbeschwerden, so dass ich hier bewusst auf das Gel verzichtete. Als ich es dann nach Kilometer 38 nahm, war es zu spät. Den letzten Kilometer konnte ich dann noch deutlich unter 4 min laufen und auch im Ziel fühlte ich mich irgendwie gar nicht richtig ausgepowert. Was soll‘s, jetzt im Nachhinein ist es egal.

Das Zweitziel erreicht, die Altersklassenbestleitung des Laufbezirkes Bayerischer Untermain deutlich verbessert und dazu noch ein 6. Platz in der AK-Wertung der Deutschen Meisterschaft. Damit bin ich zufrieden und glücklich.

Immerhin war dies mein 22-ter Marathon – wovon ich bis auf das Debüt und 2 Ausstiegen – alle mit einer 2 an erster Stelle gefinisht habe. Dazu kommen noch vier 50 km Wettkämpfe, bei denen ich die Marathondistanz auch jeweils mit sub 3 Stunden passierte.

Mittlerweile befinde ich mich in der wohlverdienten Regeneration und schmiede schon wieder Pläne wie es in der neuen Saison weitergeht. Mal sehen, vielleicht mache ich ml was ganz neues. Lasst euch einfach überraschen…

Ziele

2015-10-26 ASICS FFM-2598Am Sonntag werde ich mittlerweile zum 22. Mal an der Startlinie eines Marathons stehen. Dabei ist es insgesamt das achte Mal, dass ich in Frankfurt starte.

Die Vorbereitung lief ideal. Die Form ist da, ich bin gesund und werde alles riskieren.

Wie immer habe ich mir 3 Ziele gesetzt:


Ziel 1: sub 2:49:39 h

Um meine bisher schnellste Zeit in Frankfurt (gelaufen 2012) zu unterbieten. Das heißt, bei Idealbedingungen werde ich die ersten 15 km mit einem 4:03/km Schnitt anlaufen, um dann von km 15 bis 25 versuchen auf 3:56/km anzuziehen. Dann werde ich sehen wie ich mich fühle und was passiert. Falls ich die restlichen 17,2 km einen 4:00/km Schnitt bis ins Ziel halten kann, wird es eine 2:49:00 h.
Von meinen letzten Trainingswerten her müsste dies möglich sein. Natürlich kommt es auch auf die Tagesform und die weiteren Umständen an.


Ziel 2: sub 2:58:11 h

Damit würde ich die schnellste Zeit eines 56-jährigen in der Leistungsbilanz des Bayerischen Untermains erzielen. Ein lohnendes Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt.


Ziel 3: sub 3

Als reine Motivations-Erhaltung wenn alles schief gehen sollte und bevor ein Ausstieg droht. Damit würde ich immerhin meine Bilanz auf mittlerweile 19 Marathons unter 3 Stunden ausbauen.

Also Freunde, Daumen drücken. Ich geb mein Bestes….

Ready

2310Es bleiben noch 4 Tage. Die Vorbereitung lief perfekt, die Hausaufgaben sind gemacht.

Heute nachmittag laufe ich nochmals 4 x 1000 m und versuche dabei das geplante Marathonrenntempo zu treffen.

Morgen ganz locker 9 km. Am Freitag 3 und am Samstag direkt nach dem Frühstück noch 2 Kilometer.

Dann geht’s schon nach Frankfurt zum großen ASICS Frontrunnertreffen, worauf ich mich ganz besonders freue.

Am Sonntag wird es dann ernst. Zusammen mit den vier 50 km Wettkämpfen wird es das 25te mal sein, dass ich auf die Marathondistanz gehe.

Die Wetterbedingungen scheinen ideal zu werden, die Strecke passt. Die Form und das Gewicht stimmt. Dazu noch die Deutschen Meisterschaften über die Königsdistanz. Läuferherz was willst du mehr…

Gute Zeiten, schlechte Zeiten…

LangerLaufDer letzte Lange Lauf am Sonntag lief richtig gut.

Bis Kilometer 26 konnte ich schön gleichmäßig im Schnitt von 4:44/km anlaufen.
Die 12 km Endbeschleunigung liefen dann erstaunlich locker im 3:58/km Schnitt.

Die letzten beiden Kilometer nach Hause drückte ich dann noch ein bisschen um die sub 3 für die 40 km zu halten.

Auch hier nochmal ein ganz großes Dankeschön an meinen Sponsor Intersport Profimarkt Mömlingen für die neuen ASICS Trinoosa 11!

Seit Montag befinde ich mich in Woche 6 der unmittelbaren Marathonvorbereitung. Die heißeste Woche – so steht es zumindest im Trainingsplan. Die beiden ersten Tage die üblichen morgendlichen Nüchternläufe über 8 km, im Dunkeln bei unangenehmen Temperaturen.

Am Dienstag war ich abends etwas zu spät dran, so dass ich durch den dunkeln Wald trabte. Dabei fühlte ich mich schon energetisch total leer. Ein Tribut an die vielen Kilometer der letzten Wochen und des wenigen Schlafs der letzten Tage.

Mittwochs fühlte ich mich bei der Morgeneinheit deutlich besser. Aber der lange TDL über 18 km am Abend lehrte mich wieder Demut.

Dabei ging es ganz gut los, zumindest die ersten 5 Kilometer. Aber dann fehlte irgendwie die Kraft. So ein ambitioniertes Marathontraining unter Alltagsbedingungen durchzuführen ist einfach anders wie im Trainingslager, wo man sich um nichts kümmern muss und keinen zusätzlichen Stress hat.

Die Splits wurden immer schlechter. Am Ende stand dann ein Schnitt von 4:09/km über die 18 Kilometer. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Jetzt heißt es erst wieder die Speicher aufzufüllen und mich neu zu fokussieren. Noch 17 Tage bis zum Start des Frankfurt-Marathons.

Übrigens habe ich dazu einen sehr schön geschriebenen Artikel gefunden, der meine momentane Gefühlslage zum Training perfekt wieder gibt.
Zu lesen hier: Worum es beim Marathon wirklich geht

Nr. 239

AschaffenburgAm Sonntag war mein Wettkampf Nummer 239, der Halbmarathon in Aschaffenburg.
Eine Standortbestimmung auf dem Weg zum Frankfurt Marathon der in vier Wochen stattfindet.

Mein Hauptziel war das Ergebnis von vor 3 Wochen in Elsenfeld deutlich zu unterbieten.

Vom aktuellen Leistungsvermögen traute ich mir eine 1:22 h auf der nicht einfachen Strecke zu.

Es lief gut, ich reihte mich gleich vorne ein und versuchte mein Tempo zu laufen. Allerdings ging es die ersten drei Kilometer leicht ansteigend über die Mainbrücke auf die Ringstraße. Bereits beim durchqueren des anschließenden Tunnels hängte sich das GPS meiner Garmin auf, wovon ich mich aber nicht irritieren lies.

In einer kleinen Gruppe ging es hoch bis zur Lindenallee und dort auf die fünf Mal zu absolvierende Runde durch die Aschaffenburger Innenstadt. Bereits im zweiten Durchgang liefen wir in den Schwanz des Läuferfeldes und ab hier war dann permanentes Überrunden angesagt. Mit der Zeit zerbröselte auch unsere Gruppe und ich war auf mich alleine gestellt. Kilometer 10 passierte ich in 38:33 min.

Aber das Tempo war nicht zu halten. Das ständige auf und ab und die Überrundungen mit den abenteuerlichesten Ausweichbewegungen kosteten zu viele Körner. Es ist eigentlich schon unverständlich, dass sich selbst Läufer mit breiten Babyjoggern auf der teilweise schmalen Strecke befanden. Hier ist der Veranstalter definitiv gefordert dies in Zukunft zu unterbinden.

Auf meiner vorletzten Runde ereilte mich dann das Schicksal. Der Führende Solomon Merne Eshete – ein Spitzenläufer aus Äthiopien – kam von hinten. Ich versuchte sein Tempo mitzugehen, was mir auch einige Meter gut gelang. Er lachte noch und reichte mir die Hand als ich langsamer wurde. Seine Siegzeit lag letztendlich bei 1:08:14 h. Im heutigen Zeitungsartikel steht dann zu lesen, dass er i.d.R. bis zu 3 min schneller läuft, was aber aufgrund des Windes und der engen Strecke mit den zahlreichen Überrundungen hier nicht möglich war.

Die kurze Temposteigerung wurde mir dann zum Verhängnis, denn kurz darauf folgte ein kleiner Einbruch. Dabei wurde ich von einem deutlich jüngeren Läufer überholt. Aber irgendwie fing ich mich wieder und ging in die finale Runde. Ein Blick zur Uhr zeigte, dass 1:22 im Bereich des möglichen lag und ich orientierte mich nur noch nach vorne. Ein letztes Mal vorbei an der Getränkestation mit einem kurzen Schluck Wasser. Schon tauchte das Schild mit der Kilometer 20 Markierung auf. Hier blieben mir noch knapp 4:20 min um die sub 1:23 h zu schaffen. Also wurde nochmals alles mobilisiert. Durch die hier dicht stehende, johlende Menschenmenge im Zielbereich bog ich auf den Schloßplatz ein, wo ich in 1:22:46 h glücklich auf dem 16. Gesamtplatz und Sieger meiner Altersklasse finishte.

Etwas nachdenklich macht mich im nachhinein der heutige Artikel in unserer Tageszeitung Main-Echo. Neben einem überdimensionierten Foto, auf der letzten Seite des Sportteils – welches das Läuferfeld kurioserweise von hinten am Start zeigt – werden die Altersklassen mit keinem Wort erwähnt. Nicht einmal die Ergebnisse mit den AK-Siegern werden gelistet, noch auf einen Ergebnislink hingewiesen. Lediglich der Gesamteinlauf von Platz 1 – 10 der Frauen und Männer wurde veröffentlicht.

Früher war das anders. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ein großes Foto von diesem einmaligen Laufevent der Region auf der Titelseite prangte. Und da hatten wir auch schon unseren „Tag der Deutschen Einheit“, wenn auch ohne irgendwelche Krawalle einer kleinen Minderheit.

Unverständlich für mich auch deshalb, da sich im Sportteil ziemlich weit vorne, neben den üblichen seitenweisen Fußballberichten noch ein größerer Artikel über Triathleten wiederfindet, die ihre Altersklasse gewannen bzw. Platz 6 belegten.

Liebes Main-Echo vielleicht solltet ihr euch bei euerer Berichterstattung etwas mehr Gedanken über eure Kunden machen, denn von den knapp 500 Finishern und zahlreichen Zuschauern, war ich heute morgen sicherlich nicht der einzige entäuschte Leser und Abonnent.

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