Nach einer umfangreichen ersten Trainingswoche für den Frankfurt-Marathon, stand ich am Sonntag an der Startlinie zu meinem ersten Rennen über die Halbmarathon-Distanz in diesem Jahr.
Ziel war ein 4-er Schnitt, was allerdings angesichts der vorhergesagten Temperaturen und des späten Starts um 10 Uhr sicher sehr ambitioniert war.
Aber es lief besser als erwartet. Der Erste und spätere Sieger Christian Roth war gleich zu Anfang weg und dahinter befand ich mich in einer kleinen Gruppe mit 6 weiteren Läufern. Das Tempo pendelte sich nach einem schnelleren Anfangskilometer von 3:44 min in meinem geplanten Schnitt von 4 min/km ein. Ich hängte mich hintenrein und lies mich die ersten Kilometer mitziehen. Als ich das Gefühl hatte, dass die Pace zu langsam wurde, ging ich nach vorne um das Tempo zu forcieren.
Leider musste ich am Anstieg hinter dem Waldfriedhof in Erlenbach etwas abreißen lassen, so dass sich 3 Läufer unserer Gruppe absetzen konnten. Nach der ersten Getränkestation, wo ich mir einen Becher Wasser über den Kopf kippte, versuchte ich auf dem leicht fallenden Schotterweg den Abstand nach vorne zu schließen und setzte mich dabei etwas von den anderen ab. Das Loch wurde zwar kleiner, aber ich kam nicht an die vor mir Laufenden ran. Die Beine waren von den vielen Kilometern der Woche einfach nicht gut genug. Zwei meiner Verfolger schlossen wieder auf und wir hielten den Abstand nach vorne.
Als wir nach Kilometer 9 endlich auf asphaltieren Untergrund kamen, erhöhte ich die Pace und konnte mich auch deutlich absetzen, während vorne die 3-er Gruppe auseinanderfiel. Leider liefen wir hier nun in der prallen Sonne und es ging auch noch leicht bergan, Richtung Wendepunkt kurz vor Eschau. An der Verpflegungsstation nahm ich ein halbes Cola-Gel und spülte mit Wasser nach. Aber die Splits waren nun alle deutlich über 4 min.
Christian, der Führende kam mir mit seinem Radbegleiter mit einem Riesenvorsprung entgegen. Er sah noch richtig gut aus und lief nur gegen die Uhr. Auch der Zweite hatte sich bereits etwas von Manuel, meinem Vereinskollegen, abgesetzt. Der viertplatzierte Matthias Krah, war weniger als 100 m vor mir. Nach dem Wendepunkt ging es nun leicht fallend die letzten 5,5 km bis ins Ziel. Mit einem Gel-Chip in den Backentaschen wurden die Splits wurden wieder etwas schneller.
Plötzlich kam Robert Schuch von hinten, aber er ging auch auf der letzten Rille. Zusammen liefen wir dem Feld entgegen, die uns teilweise anfeuerten. Ich blieb an ihm dran und lies mich nicht abschütteln. An der vorletzten Getränkestation konnte ich mich dann entgültig von ihm absetzen. In Schippach rief uns ein Zuschauer noch zu, dass wir noch eine 1:24 erreichen könnten. Der Blick zur Uhr machte mir jedoch klar, dass ich dafür zu langsam war.
Mathias Krah, der erst vor 2 Wochen den UTMB als 29er gefinisht hatte, konnte sein Tempo vor mir halten und zeigte keine Schwäche. So lief ich nach hinten absichernd mit 1:25:45 h auf dem 5-ten Gesamtplatz, als Altersklassensieger ins Ziel, wo mich der Streckensprecher Stefan Klemm überschwenglich begrüßte.
Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Die Zeit ist zwar über eine Minute langsamer wie im Vorjahr, allerdings waren es da auch fast 10 Grad weniger. In 3 Wochen beim Halbmarathon in Aschaffenburg hoffe ich dann deutlich schneller laufen zu können. Außerdem gibt es ja auch noch einen Rekord zu brechen…
Klasse Rennen Edgar und herzlichen Glückwunsch zum Sieg in der AK und zum Gesamtfünften. In 3 Wochen wird es bestimmt bessere Bedingungen geben und außerdem hast Du dann mehr Tempokm in den Beinen. Bleib gesund und weiter gute Vorbereitung.
Ich sehe in Deiner Vorbereitung Mo-Fr immer 8km Nüchternlauf. Ich für meinen Teil mache 3-4km am frühen Morgen. Wie ist das bei Dir mit dem Substanzverlust oder hast Du keine Probleme?
Danke Hendrik, ja in 3 Wochen schauts anders aus. Mit den morgentlichen Nüchternläufen verliere ich keine Substanz, sondern baue sie aus. Die gehen i.d.R. von Tag zu Tag besser. Wenn du Probleme damit hast würde ich mal überlegen in den Seniorenplan zu wechseln. Peter empfiehlt das bereits ab der M45. Die Regeneration dauert mit zunehmenden Alter einfach länger. Einheiten zu kürzen bringt da wenig, da dann der notwendige Trainingseffekt fehlt. „Am meisten bringt immer die letzte Wiederholung“ ist auch so ein Originalkommentar von Peter Greif.
Danke Edgar für die Info. Bei der Regeneration nach harten TE gebe ich Dir völlig Recht Edgar das spüre ich schon seit geraumer Zeit, dass ich da besonders drauf achten muss und dem Körper Zeit lasse die Belastung zu verarbeiten. Wenn Mann bedenkt wie das früher war…, aber so ist es nun mal und nicht zu ändern. In der Vorbereitung (8Wo) auf den MA lege ich besonders Wert auf die für mich wichtigen Kerneinheiten 18km TDL und die lange Runde mit EB. Das Tempotraining Mi ersetze ich je nach Körpergefühl mit einem DL zwischen 20-25km. Die kurzen Nüchternläufe dienen mir zur Aktivierung des Stoffwechsels. Bis jetzt bin ich eine Streckenlänge von 3-6km gelaufen, am Freitag 12km damit ich auch Morgens ein bisschen Abwechslung habe, denn ich starte da schon um 04:30 Uhr in die Nüchternläufe wegen des Job’s!
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