Irgendwann ist jedes Trainingslager zu Ende und so ging es leider am Sonntagnachmittag via Palma de Mallorca zurück nach Hause. Dabei bekam ich im Flugzeug nach Frankfurt schon einen Vorgeschmack auf die Temperaturen in Deutschland, denn die Klimaanlage lief auf Hochtouren.
Nach einer kurzen Nacht hatte ich am Montagmorgen auf der linken Seite leichte Ohrenschmerzen und im Büro fing dann auch noch die Nase an zu laufen.
Nach Feierabend ging es dann, in der einbrechenden Dämmerung bei frostigen Temperaturen, wieder in voller Winterausrüstung auf die Piste. Der erste Kilometer lief noch relativ locker, aber dann wurden die Beine zunehmend schwerer. So wurde aus der geplanten extensiven eine regenerative Einheit, die ich nach langer Zeit mal wieder im Dunkeln beendete.
Ganz anders als die letzten 14 Tage im Trainingslager im warmen Andalusien. Da hatte ich tolles Wetter und eine harmonische Gruppe mit vielen altbekannten Gesichtern. Gleichzeitig durfte ich aber auch etliche neue, nette Leute kennenlernen, die alle das gleiche Hobby betreiben.
Leider konnte ich aufgrund des kurzfristig anstehenden Marathons in Kandel nicht alle Trainingseinheiten mit absolvieren. Während ich in der ersten Woche nur nach dem anstrengenden langen Lauf am Samstagmorgen pausierte, entfielen für mich – im Hinblick auf den anstehenden Wettkampf und nach Rücksprache mit dem Trainer – in der zweiten Woche die morgendlichen Nüchternläufe. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass dadurch einfach etwas fehlte, wenn ich mich mit meinen Trainingspartnern zum gemeinsamen Frühstück traf.
Trotzdem verging die Zeit wie im Flug und es war von allem etwas geboten. Interessante Informationen und neueste Erkenntnisse, bezüglich des Marathonlaufs in Peters Vortrag mit Video. Euphorie und Glücksgefühle, nach dem langen Lauf mit den hervorragenden 15 km Endbeschleunigung, sowie nach dem schweren 18-er Tempolauf, alleine und gegen den Wind. Schmerzen, während und einige Tage nach einer professionellen Sportmassage.
Beeindruckend Reinhards Vortrag über die „4 Säulen des Gleichgewichts“, wo er unter anderem eindrucksvoll erklärte, dass man gegebene Situationen annehmen müsse um sie überhaupt verarbeiten zu können. Als er sich dann zum Abschluss mit dem gesungenen, spanischen „Vater unser“ von einem plötzlich verstorbenen guten Bekannten verabschiedete, war dies sicherlich einer der Höhepunkte. Da kamen, wie deutlich zu sehen war, nicht nur bei mir die Emotionen hoch. Bedauerlich, dass er bereits vorzeitig am gleichen Nachmittag abreiste um bei der Beerdigung seines Freundes dabei sein zu können.
Aber auch Spaß hatten wir reichlich und es gab trotz enormer körperlicher Anstrengung und Leistung, sehr viel zu lachen und zu schmunzeln.
…wirklich schade, dass es schon vorbei ist, aber das nächste Conil-Trainingslager für 2012 ist bereits so gut wie sicher gebucht.