…mit 2:54:22 um 2:14 min getoppt und das Zweitziel erreicht. Die Bedingungen waren ideal, aber es war ein Kampf.
Bis km 15 lief’s eigentlich fast nach Plan. Ab km 24 bekam ich Probleme mit dem Zwerchfell das sich irgendwie total verkrampfte und ich über 2 – 3 km mit beidseitigen Stichen in dem Bereich zu kämpfen hatte. Als es dann wieder einigermaßen lief musste ich permanent gegen einen Wadenkrampf links ankämpfen. Ab km 38 fühlten sich meine Oberschenkel wie zwei hölzerne Stelzen an. Na ja, denke man hat das Elend im Fernsehen gesehen.
Aber wie sagt der Trainer immer so schön: Bestzeit ist Bestzeit!
Danke an Manni der bis zum Halben mit mir gelaufen ist, es dann abreissen lies und mich hintenraus, als es mir schlecht ging, noch ein schönes Stück gezogen hat.
Archiv des Autors: Edgar Morschhäuser
Ziele
Die letzten 8 Wochen habe ich lange und hart trainiert, noch nie habe ich so viel in die Vorbereitung investiert. Die optimale Vorbereitung kann mir zwar helfen, meine Fähigkeiten optimal einzusetzen, sie kann diese aber nicht vergrößern! Zuviele Faktoren kommen über die Marathondistanz mit ins Spiel. Das Wetter soll ideal werden, hoffe der Wind hält sich in Grenzen.
Mein Ziel am morgigen Tag ist klar definiert. Es lautet 2:48, ich werde es riskieren und versuchen meine Grenzen zu erforschen. Aufgrund meiner bisher erreichten HM-Zeiten müsste dies auch im Bereich des Möglichen liegen.
Auf jeden Fall werde ich zusammen mit Fabian die ersten 15 km im 4:03-er Schnitt anlaufen. Ab da wird die Schlagzahl erhöht und die Marschrichtung bis km 25 lautet 3:56 min/km. Dann wird sich zeigen was noch geht. Schaun mer mal…
Als sogenannte Motivationserhalter lautet mein Zweitziel eine sub 2:55 und als Drittziel zumindest noch einen neue Bestzeit, die im Moment bei 2:56:36 liegt.
Danke an alle die mir hier auf diesen Seiten, per Email, telefonisch oder persönlich alles Gute und viel Erfolg für den morgigen Tag gewünscht haben. Hoffe das ich die Erwartungen erfüllen kann. Ich werde alles geben…
Zum Schluss noch die letzten Zeilen meines Trainers aus seinem Count-Down zur Bestzeit, die ich mir soeben nochmals zu Gemüte geführt habe:
Quälen mußt Du Dich immer. Du kannst Dir ruhig abschminken, jemals locker einen neuen Hausrekord zu erzielen. Du mußt, wenn Du Erfolg haben willst, immer an der Grenze Deiner Leistungsfähigkeit laufen. Wenn diese steigt, wirst Du nur schneller, der Schmerz aber nie kleiner.
In der Nähe des 40 km Punkts kommen die Wellen der Erschöpfung immer häufiger. Ãœber einige 100 m glaubst Du, daß nichts mehr geht, aus, keinen Zentimeter mehr, ich breche zusammen. Du schwörst Dir, daß Du nie wieder mehr Marathon laufen wirst, aus vorbei! Sollen sie doch alle denken, was sie wollen, diese Quälerei machst Du nicht mehr mit. Aber glaube mir, aus diesem Wellental, welches so schwer zu ertragen ist, trägt Dich Deine Psyche wieder nach oben. Du wirst auf dem Kamm getragen. Einige Minuten später läuft es wieder und Dein Optimismus ist wieder da. Ein Umstand, den ich jetzt nach mehr als 60 Marathonläufen immer noch nicht verstehe, aber es klappt wirklich. Du hörst den Lautsprecher der Zieldurchsage, witterst die „Morgenluft“. Jetzt rein in das Stadion, wo ist das Ziel, wieviel Meter noch? Beifall empfängt Dich. Du steigerst Dein Tempo, der Beifall wird stärker, die Schmerzen sind vergessen, vergessen die Entbehrungen. Du denkst nicht mehr an die harten Tempoläufe, nicht mehr an die steifen Muskeln und die Erschöpfung nach den langen Läufen. Du siehst nur die Uhr oberhalb des Einlaufkanals, die Sekunden rinnen, ein Glücksgefühl durchströmt Dich. Was wissen die da draußen schon, was Du jetzt fühlst, ein Gefühl, welches nur wir haben, das den anderen verschlossen bleibt. Ein Gefühl welches niemand auf dieser Welt kaufen kann, mag er auch noch so reich sein. Das ist unsere ureigene Erlebniswelt. Du hast es geschafft! Deine Bestzeit, Dein Ziel ist erreicht, es hat geklappt. Eine Gänsehaut läuft Dir den Rücken runter. Die Arbeit, der Einsatz haben sich gelohnt, Du hast es gepackt, Du schluckst und der Beifall der Massen trägt Dich in das Ziel.
Letzte TE und Zusammenfassung
Marathonvorbereitung-Frankfurt
Woche: 8/8
Wochen-km: 57
Gesamt-km: 1221
Gewicht: 73,8 kg
Körperfett: 8,5 %
Trainingsvorgabe: nach dem Frühstück 1 - 2 km locker traben mit 3 Steigerungen bis MRT, Pulsbereich 109 -112
Gelaufene Einheit: nach dem Frühstück 2 km locker getrabt mit 3 Steigerungen bis MRT, Pulsbereich 120
So, das war’s dann. Zusammengefasst in nackte Zahlen sieht das Ganze dann so aus:
-
1221 km in 8 Wochen
76 Trainingseinheiten an 55 Tagen
16 km pro Einheit
22,2 km pro Tag
152,6 km pro Woche
5:05 min/km im Schnitt
WK in der Vorbereitung:
HM Elsenfeld in 1:22:29 (1. Woche, 36 KW) 5. Gesamtplatz, 2.AK M45
5000 m Kreismeisterschaft in 17:50 PB (2. Woche, 37 KW) 2. Gesamtplatz, 1.AK M45
HM Aschaffenburg in 1:20:00 (5. Woche, 40 KW) 21. Gesamtplatz, 2.AK M45
Fazit:
Die beste Marathonvorbereitung die ich je gemacht habe. Keinerlei gesundheitlichen Probleme wie Verletzungen oder Krankheiten, trotz des enormen Laufumfangs und Steigerung der langen Läufe auf 36 km.
Startunterlagen
Marathonvorbereitung-Frankfurt
Woche: 8/8
Wochen-km: 55
Gesamt-km: 1218
Gewicht: 73,0 kg
Körperfett: 12 % 8,5 %
Trainingsvorgabe: 3 - 4 km regnerativer Dauerlauf in 5:27 - 4:57 min/km mit 3 lockeren Steigerungen, Pulsbereich 112 -118
Gelaufene Einheit: 4 km regnerativer Dauerlauf in 5:27 min/km mit 3 lockeren Steigerungen, Pulsbereich 116
Da ich mir heute einen Tag Urlaub genommen hatte, lies ich es ruhig angehen und trabte zwischen ausgiebigem Frühstück und dem mittäglichem Carboloading meine 4 km und baute dabei 3 lockere Steigerungen ein.
Nach dem Essen ging es dann nach Frankfurt die Startunterlagen holen.
Auf dem Weg vom Parkplatz zur Messe kam mir Luminita Zaituc entgegen gelaufen. Ich rief ihr noch nach: „Nicht so schnell, am Sonntag kommts drauf an“ worauf sie lachte.
Am Stand von Tanita (Körperfettwaagen) stellte ich mich auf ihr neuestes Produkt um mein Körperfett zu analysieren. Das Ergebnis war ganz interessant. Neben einem Fettanteil von 8,5 % beträgt die Fettmasse 6,3 kg und die fettfreie Masse 68,1 kg davon sind insgesamt 49,9 kg Körperwasser. Die Segmentanalyse ergab außerdem dass mein linkes Bein muskulöser ist als mein rechtes während mein rechter Arm deutlich stärker als mein linker ist. Als Rechtshänder völlig normal, aber an der Beinarbeit muss ich da wohl mal was machen.
In der Messehalle am Asics-Stand plauderte Dieter Baumann über sein Marathondebüt. Mal schaun was da rauskommt. Er will zusammen mit dem Marathonvielstarter Marco Diehl und dem Deutschen Marathon Meister Phillip Ratz (geb. Büttner) laufen. Wie er allerdings angehen will lies er offen. „Wahrscheinlich irgendwo zwischen 1:12 und 1:25 auf dem Halben.“ War die einzige Aussage die er dazu machte. Auf jeden Fall sieht er so austrainiert wie zu seinen besten Zeiten aus.
Auf dem Rückweg zum Auto begegnete mir vor der Festhalle noch eine 4-er Gruppe Kenianer, die gerade zurück in das Marathonhotel gingen.
Jetzt bin ich froh, dass ich bereits heute meine Unterlagen geholt habe. Das Herumlaufen und stehen macht ganz schön müde Beine.
Hammermann
Marathonvorbereitung-Frankfurt
Woche: 8/8
Wochen-km: 51
Gesamt-km: 1214
Gewicht: 73,2 kg
Körperfett: 12%
Trainingsvorgabe: 8 - 10 km regnerativer Dauerlauf in 5:27 - 4:57 min/km, Pulsbereich 112 -118
Gelaufene Einheit: 8 km regnerativer Dauerlauf in 5:44 min/km, Pulsbereich 113
Der Hammermann lauert den Läufern auf
lautet ein Artikel in der heutigen Lokalzeitung über den Frankfurt-Marathon.
Aus heimischer Sicht darf man besonders gespannt sein auf das Marathon-Debüt von Andreas Heilmann (TSG Kleinostheim). Der spezialisierte Mittelstreckler und unterfränkischer Meister im Halbmarathon 2007 geht mit großem Respekt ins Rennen.
»Gebummelt wird sicher nicht, aber eine Prognose möchte ich eigentlich gar nicht abgeben. Vielleicht erschlägt mich der ‚Mann mit dem Hammer‘ ja unterwegs«, äußert er sich vorsichtig.
Ob er es wohl schafft und seinem Vereinskameraden und fast „Nachnamensvetter“ Tobias Hegmann den Spitzenplatz in der Leistungsbilanz Straßenlauf Bayerischer Untermain abzunehmen?
Weiter heißt es:
Die Heimatregion Bayerischer Untermain wird aufgrund der kurzen Anreise sehr stark vertreten sein, allen voran die Abordnungen der TSG Kleinostheim (24 Starter), des TV Dettingen (19 Starter) und des FSV Michelbach (9 Starter).
Angesichts so starker Teilnehmerfelder der benachbarten Vereine muss man wirklich mal hinterfragen warum ich eigentlich der einzige Starter des TV Mömlingen bei unserem fast „Heimmarathon“ bin. Will ja kein Öl damit ins Feuer gießen, aber der Leistungsgedanke fehlt halt in dem
Haufen halbwilder Jogger, die, powered by dunklem Hefeweissbier, bei Wind und Wetter im Wald ´rumtollen.
– wie es so schön auf der Homepage heißt – fast völlig.
Vielleicht bin ich doch im falschen Verein…