Mit dem Ende des kalendarischen Jahres 2016 ist auch die aktuelle Laufsaison schon lange vorbei.
Das Aufbautraining für 2017 läuft bereits und wird langsam wieder angezogen. Höchste Zeit für einen kurzen Rückblick auf das zurückliegende Laufjahr.
November: Der November 2015 begann mit der Regeneration nach dem Frankfurt Marathon. Leider erwischte mich ein fiebriger Infekt, der mich fast 2 Wochen lahm legte. Die letzte Woche des Monats konnte ich wieder langsam einsteigen. Zweimalige wöchentliche Athletk-Einheiten zum gewohnt ruhigen Laufprogramm in der Winterregenerationszeit rundeten das Training ab.
Dezember: Der Umfang wurde langsam gesteigert. Mitte des Monats ging es zum wohlverdienten Familienurlaub nach Lanzarote. Eine Nagelbettentzündung am rechten großen Zeh setzte mich 3 Tage außer Gefecht. Anscheinend hatte ich von der vorherigen Strandwanderung noch Sand in den Socken. Eine Woche später lief ich mir dann erstmals einen blauen Zehennagel an der linken großen Zehe. Irgendwie hatte ich den Schuh nicht richtig geschnürt und rutschte anscheinend beim Laufen hin und her und stieß mit dem Zeh vorne an. Das war eine schmerzhafte Angelegenheit die mich zu einem weiteren ungeplanten Ruhetag zwang. Zum Monatsende beteiligte ich mich am Silvesterlauf in Puerto del Carmen. Nach meiner Uhr lief ich die 5 km in 18:57 min. Leider habe ich bis heute noch keine Ergebnisliste gefunden. Dafür gewann ich in der anschließenden Tombola ein Paar ASICS-Kompressionstrümpfe 😉 Läuferisch war ich wieder bei der Maximaldistanz von 40 km angekommen.
Januar: Mittlerweile wieder zuhause wurde das Tempo spürbar angezogen. Am Montag den 11.01. startete ich mit dem Jokerplan für die 50 km-DM in Berlin. Mittwochs lief ich teilweise morgens nüchtern um abends in der Halle mit den Laufkollegen/innen vom LAZ das Athletiktraining zu absolvieren. Die langen Läufe mit Endbeschleunigung liefen ganz gut. Allerdings zwickte die linke Wade, was mich zu einem weiteren Ruhetag zwang. Es wurde eine Erholungswoche, denn nur langsam konnte ich den Umfang steigern.
Februar: Guter Monat, mit hohem Laufumfang. In der zweiten Woche schob ich bereits eine zweite Trainingseinheit mit lockeren Nüchternläufen ein. Ab dem 13.02. begann das obligatorische Trainingslager im sonnigen Andalusien in Conil. Die zweite Einheit – der 10-er ohne Uhr – lief ich in 39:05 min, obwohl es sich für mich irgendwie deutlich schneller angefühlt hatte. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass ein ziemlich starker Wind herrschte. Ansonsten kam ich gut durch und konnte jede Trainingseinheit mitmachen. Bei dem letzten langen Lauf wollte ich eigentlich nach 25 km aussteigen, aber mangels einer Rückfahrgelegenheit musste ich doch über die volle Distanz von 35 km bei einem brutalem Gegenwind auf den letzten 20 Kilometern. Zurück im Hotel, gab es dann noch ein schönes Unwetter mit Starkregen.
März: Ab jetzt war nur noch Erholung angesagt. Die Form war da, nur die Zeit – mit gerade einmal 7 Tagen – bis zum Wettkampf war etwas zu knapp. Kurzfristig wurde dann in Berlin auch noch die Strecke geändert, was aber keinen Einfluss auf mein Ergebnis hatte. In einem spannenden Rennen konnte ich mich knapp gegen meinen Freund Wolfgang Rühlemann behaupten. Ich wurde hintenraus immer langsamer, während er ein konstantes Tempo lief. Nachdem ich lange in Führung lag war er bei km 43 plötzlich neben mir. Ich hatte zuerst Mühe an ihm dranzubleiben, konnte ihn dann aber auf den letzten Kilometern distanzieren. Er lief nur wenige Sekunden nach mir ein. Mit 3:32:04 h für die 50 km war ich nicht zufrieden, aber irgendwie ging an dem Tag einfach nicht mehr. Das wichtigste war der Deutsche Meistertitel in der Altersklasse und den hatte ich mir zum mittlerweile vierten Mal geholt. Die ersten Tage nach dem Rennen lief ich ganz locker. Aber am Wochenende erwischt mich ein Infekt, der mich fast 2 Wochen niederstreckte. So etwas hatte ich auch schon lange nicht mehr. Mein Arzt diagnostizierte eine Influenza und ich befand mich in der Zeit überwiegend in der Horizontalen. Erst Ende des Monats begann ich ganz langsam mit dem Wiedereinstieg.
April: Mit einem Aufbauplan versuchte ich langsam wieder in ein regelmäßiges Lauftraining zu kommen. Die gute Form war wie weggeblasen und ich fing praktisch bei 0 an. Außerdem war mein Körper irgendwie durch den Infekt geschwächt, was die Sache nicht leichter machte.
Mai: Am 08. Mai stand ich dann endlich wieder an der Startlinie. Der Römerlauf in Obernburg diente zur aktuellen Standortbestimmung. Das Ergebnis war miserabel. Mit 40:45 min bei warmen Temperaturen auf der sicherlich nicht schnellen Strecke erlebte ich mein kleines Waterloo. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen meine Laufkarriere zu beenden, wenn ich es nicht mehr unter die 40 min Grenze schaffe… Aber irgendwie packte mich doch der Ehrgeiz ob ich nochmals an meine frühere Leistungen herankommen würde. So begann ich mit der Vorbereitung für den Aschaffenburger HVB-Citylauf.
Juni: In einem gut eingeteilten Rennen lief ich in Aschaffenburg mit 28:22 min für die 7,9 km auf das Podest. Und dies will schließlich schon was heißen, weil dort wirklich die stärkste Konkurrenz in der Altersklasse am Start ist. Mit Platz 3 und damit 26 Sekunden langsamer als im Vorjahr, konnte ich zufrieden sein. Ende des Monats startete ich dann bei einem schnellen Zehner in Niedernberg. Dort lief ich mit 38:03 min meine schnellste 10-er Zeit in diesem Jahr.
Juli: Anfangs des Monats starteten wir vom LAZ bei den Bezirksmeisterschaften über 10 km in Marktheidenfeld. Dort konnte ich mit 38:18 min den Titel in der Altersklasse holen. Außerdem liefen wir zusammen mit Robert Schuch und Manuel Künzig auf den 2. Gesamtplatz und zusammen mit Siegmar Ullrich in der AK M50/55 auf den 1.Platz in der Mannschaftswertung. Irgendwie war ich mit meiner 10-er Jahresbestzeit einfach nicht zufrieden und startet die darauffolgende Woche in Nußloch bei einem flachen Zehner. Leider war dies ein Hitzelauf und ein richtig gutes Ergebnis nicht möglich. Mit 39:16 min lief ich auf den 3. Gesamtplatz und gewann damit souverän die Altersklasse. Kurz vor der Sommerregeneration ging ich in Aschaffenburg nochmal auf die Bahn, wo ich über die 5.000 m in glatten 19:00 min, den Bezirks- und Kreismeistertitel in der AK M55 holte.
August: Endlich die verdiente Sommerregeneration. Neben ruhigen Läufen ging ich erstmals in ein Fitness-Studio. Mit einem 4-wöchigen Probe-Abo von Kieser-Training absolvierte ich wöchentlich bis zu 3 zusätzliche Krafteinheiten an diversen Maschinen. Eine vollkommene neue Erfahrung, aber leider nicht dauerhaft neben einem leistungsorientiertem Lauftraining machbar. Am 09.08. war ich dann zu einer sportmedizinischen Untersuchung mit Leistungsdiagnostik am Olympiastützpunkt in Heidelberg. Dort bekam ich das medizinische OK für mein weiteres Lauftraining.
September: Die Umfänge werden wieder erhöht. Der Lauftag in Elsenfeld zeigt was ich momentan über die Halbmarathondistanz drauf habe. Geplant hatte ich einen 4-er Schnitt, aber mehr als eine 1:25:45 h war bei den warmen Bedingungen an diesem Tag nicht möglich. Gleichzeitig war diese Woche der Start für die direkte Vorbereitung für mein Herbst-Highlight, den Frankfurt-Marathon. Dies bedeutete, neben dem normalen Laufprogramm, zusätzliche morgendliche Nüchternläufe womit ich die beiden letzten Septemberwochen knapp an die 200 Wochenkilometer komme.
Oktober: Der ultimative Formtest fällt beim City-Halbmarathon in Aschaffenburg mit 1:22:46 h zufriedenstellend aus. Nach dieser Erholungswoche geht es in die finale Vorbereitung für den Frankfurt-Marathon. Zwei umfangreichen Wochen mit über 200 Wkm, folgt die Taperingphase. Ein tolles Wochenende in Frankfurt, wobei ich mit 2:52:35 h den 6. Platz in meiner Altersklasse bei der Marathon-DM erreichte, endete mit einer schönen Abschlußfeier zusammen mit der großen ASICS FrontRunner Community.
Ein Jahr geht zu Ende. Mit fortschreitendem Alter wird mir immer bewusster, dass es für mich nicht mehr um persönliche Bestzeiten gehen kann. Das wichtigste ist die Gesundheit, und damit hatte ich – bis auf zwei Infekte – in diesem Laufjahr Glück. Trotz vieler Kilometer und hoher Laufumfänge bin ich nach wie vor orthopädisch stabil und auch mein Herz-Kreislaufsystem lässt mich nicht im Stich. Hoffen wir, dass dies auch in 2017 so bleibt. Dabei gibt es viel zu tun, denn ohne zusätzliche Maßnahmen wie Stabilistaionstraining und vernünftiger Ernährung lässt sich so ein Weg wie ich ihn gehe nicht bewältigen. In diesem Sinne: „Keep on running“