Jahresrückblick 2012

Ein weiteres Laufjahr ist Geschichte, Zeit für einen kurzen Rückblick:

November: Der Regenerationsmonat, d.h. der Laufumfang wird erheblich zurückgefahren, Tempoläufe sind tabu. Gleichzeitig wird alternativ verstärktes Athletik- und Stabilisationstraining eingebaut. Im letzten Jahr versuchte ich zusätzlich mit den Leguanos meine Fußmuskulatur zu stärken.

Dezember: Langsam wird der Umfang wieder gesteigert, so das bis Ende des Monats die maximale Distanz der langen Läufe erreicht wird. Die schnelleren Einheiten – überwiegend als Tempowechsellauf – sind noch relativ moderat und liegen im intensiven Bereich. Weiterhin zusätzliches Stabilisationstraining. Im zurückliegenden Dezember musste ich eine unfreiwillige viertägige Pause einlegen. Durch das Laufen im Schneematsch mit nassen Socken hatte sich eine Zehe wund gerieben, die sich daraufhin stark entzündete.

Januar: Das Tempo wird angezogen, die langen Läufe werden auf 40 km ausgebaut. Der Umfang nochmals erhöht. Stabilisationstraining jetzt nur noch einmal wöchentlich, die Leguanos wurden wegen Problemen mit den Fußballen vorerst ausgemustert.

Februar: Gleich im ersten Wettkampf des Jahres, bei den Unterfränkischen Crosslaufmeisterschaften in Langendorf, konnte ich in meiner Altersklasse den ersten Titel holen. Eine Woche später entfloh ich dem „deutschen Winter“ ins sonnige Andalusien. In Conil im Greif-Trainingslager traf ich mich mit vielen Bekannten und holte mir in zwei Wochen mit 472 Kilometern eine Superform. Es war mit Abstand das schönste Trainingslager das ich bisher absolviert habe. Tolles Wetter, nette Trainingspartner, exklusives Hotel das einzige was fehlte war der Trainer. Aber Robert stand in ständigem telefonischem Kontakt mit dem frisch operiertem der wahrscheinlich am meisten darunter litt nicht dabei sein zu können.

März: Der März 2012 war uneingeschränkt der beste Monat des Jahres. Nur eine Woche nach dem Trainingslager mit 1:17:50 h Bestzeit beim Halbmarathon in Frankfurt. Samstags darauf fünf Kreismeistertitel in der AK und mit der Mannschaft, über die Kurz- und Langdistanz in Stockstadt. Wiederum eine Woche später mit 35:19 min eine neue Bestzeit über 10 km in Niederrodenbach. Und als krönender Abschluss des Monats dann der Saaletal-Marathon in Ramsthal, wo ich mit 52 Jahren den Unterfränkischen-, sowie den AK-Titel im Marathon feiern durfte. Einziger Wermutstropfen war der undankbare zweite Gesamtplatz, nachdem ich bis km 36 geführt hatte. Im Nachhinein waren die Wettkämpfe der Vorwochen wohl doch etwas zu viel, zumal die Strecke mit über 500Hm ihren Tribut forderte.

April: Nach dem besten, kam der schwärzeste Monat des Jahres. Drei Tage nach dem Marathon erwischte mich ein bakterieller Infekt, der mich läuferisch drei Wochen schachmatt setzte. Leider Gottes wurde erst nach der zweiten Woche ein Blutbild erstellt und daraufhin Antibiotika verordnet. Nach diesem gesundheitlichem Rückschlag war die Form natürlich weg und der geplante Start bei den Bayerischen Marathon-Meisterschaften in Würzburg in weite Ferne gerückt.

Mai: „Alles neu macht der Mai“ Nach diesem Motto stieg ich wieder ins Training ein und kam beim Aschaffenburger Citylauf, dem läuferischen „Highlight“ der Region trotz trainingstechnischer Defizite aufs Podest und in die Geldränge. Eine Woche später startete ich in Würzburg über die Halbmarathon-Distanz. In einem Hitzerennen wurde ich im Rahmen der Unterfränkischen Meisterschaften – trotz indiskutabler Zeit – Gesamtzweiter, AK-, Gesamt-Mannschaft-, sowie AK-Mannschaft-Sieger und holte damit die Titel Nummer 8 bis 11 des aktuellen Jahres. Allerdings waren diese teuer erkauft, denn am Tag nach dem Wettkampf kämpfte ich schon wieder mit einer aufkommenden Erkältung.

Juni: Gleich zu Beginn des Monats ging es zum Sommernachtslauf nach Neuss, dem Hauptsitz von ASICS. Dort fand mein erstes Treffen mit zahlreichen ASICS-Frontrunnern statt. Die Chemie stimmte sofort untereinander und es wurde ein unvergessliches Wochenende im Kreise der ASICS-Frontrunner. Aufgrund meiner Erkältung startete ich nur über die 5 km-Distanz, die ich trotz einiger Hustenattacken den Umständen entsprechend zufrieden in 18:20 min absolvieren konnte.

Juli: Normalerweise der Regenerationsmonat im Sommer, dieses Jahr aber der Auftakt zur Marathonvorbereitung für die Senioren-EM. Nach dem Motto: „Wo liegen die Grenzen“ absolvierte ich neben meinem Job täglich zwei Trainingseinheiten. Am 12.07. folgte Titel Nummer 12 aus dem vollem Marathontraining heraus bei der Kreismeisterschaft mit 17.50 min über 5000 m Bahn. Knapp zwei Wochen später dann der Schock: Nach einer Fußwurzelblockade konnte ich nur noch mit Krücken laufen. Am nächsten Tag war alles wie weggeblasen und der geplante Halbmarathon in Obertshausen lief mit 1:19:33 h den Umständen entsprechend.

August:
Nach der Erholungswoche mit dem Vorbereitungswettkampf wurde im August der Umfang noch mal zwei Wochen hochgefahren um anschließend in die Taperingsphase für den Senioren-EM Marathon überzugehen. Am 25.08. dann der Saisonhöhepunkt mit dem Gewinn des AK-Mannschafts-Europameister-Titel in einem Hitzerennen mit 2:49:51 h auf hügeligem Kurs. In der AK-Einzelwertung lag ich als schnellster Deutscher auf dem vierten Platz. Die anschließende zeremonielle Siegerehrung mit Nationalhymne war sehr emotional mit Gänsehaut-Feeling.

September: Nach zwei Wochen Regeneration lief ich bei meinem Heimrennen den Halbmarathon in Elsenfeld, wo ich vor dem Start als Europameister und Favorit auf den Gesamtsieg groß angekündigt wurde. Leider blieb bei sommerlichen Temperaturen mal wieder „nur“ der undankbare zweite Platz. Unmittelbar darauf ging es nach reiflicher Überlegung in die direkte Vorbereitung für den Frankfurt-Marathon. Ein gewagtes Experiment, aber ich wollte beim großen ASICS-Frontrunner Finale aktiv dabei sein. Allerdings lief die Vorbereitung ziemlich zäh, weil mich das eine oder andere Zipperlein doch etwas ausbremste.

Oktober: Das Ergebnis des Halbmarathon in Aschaffenburg, drei Wochen vor dem Hauptwettkampf, war mit 1:18:38 h dann wieder recht zufriedenstellend. Allerdings war die Form deutlich am kippen. In Frankfurt riskierte ich alles und versuchte mit sub 2:45 h auf Bestzeit anzulaufen. Leider waren die Bedingungen aufgrund der kalten Temperaturen nicht ideal. Dennoch konnte ich mit 2:49:38 h innerhalb von 9 Wochen den zweiten Marathon unter 2:50 finishen. Damit endete ein überaus erfolgreiches Läuferjahr.

Zurzeit befinde ich mich in der wohlverdienten Winter-Regeneration und es bleibt genügend Zeit das Erreichte zu reflektieren, alles etwas sacken zu lassen und sich Gedanken darüber zu machen wie es weiter geht.
Aber darüber ein anderes Mal mehr…

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