Zum Glück lief ich mich vorher 2 km ein, denn der Trainer hatte den Start des 18 km TDL gerade einmal 500 m vom Hotel entfernt gelegt. Vorher fragte ich ihn nochmal kurz wie ich denn laufen sollte, aber dies hätte ich mir auch ersparen können. Jeder der ihn kennt, kennt auch seine lapidare Antwort: „volle Kanne“.
Wir starteten dann noch bei schönstem Wetter und Sonnenschein. Am Anfang ging ich mit der Spitze mit und der erste km, leicht bergab war dann auch schon imit 3:53 absolviert. Keiner wollte vorne laufen und so übernahm Walter aus der Schweiz die Initiative und ich blieb einfach an ihm dran. Langsam setzten wir uns vom Feld ab und gemeinsam nahmem wir uns gegensetig etwas den Wind. Die neue Strecke war zwar etwas hügelig, aber schön zu laufen.
Nach 6,5 km kamen wir auf die bekannte 15-er Tempostrecke und als wir an deren Ende wendeten hatten wir schon die Hälfte. Ich lag jetzt ein paar Meter vor Walter, aber er blieb hartnäckig an mir dran. Mittlerweile hatte es sich komplett zugezogen und die ersten dicken Regentropfen fielen vom Himmel. Und dann fing es an in Strömen zu regnen. Gleichzeitig zuckten Blitze vom Himmel und es bildeten sich große Pfützen, so dass die Schuhe pitschnass wurden. Jetzt machte ich Druck und setzte mich von Walter ab. An der 15 km Markierung überholte mich P.G. mit dem Rad und rief mir meine Zeit von 57:38 zu. Außerdem teilte er mir noch einen Abstand von 80 m zu Walter und ca. einen halben km zu Heiko mit, dem dritten mit. Aber das war mir egal, ich lief jetzt volle Kanne und es ging fast nur noch bergan. Nach 1:09:05 stoppte ich dann als erster im Ziel. Kurz darauf kam Walter der sich mit seinen 57 Jahren teuer verkauft hatte und die Schweiz gut repräsentierte.
Hätte mir nie vorgestellt, dass ich in einem Greif-TL den langen TDL gewinnen würde und dazu mit über 200 Wkm noch so locker laufen könnte.
Jetzt muss ich mich aber beeilen. Die vierte Gruppe ist gerade zum letzten langen Lauf gestartet. Um 11:45 Uhr ist mein Start. Heute aber nur noch schaulaufen und die schöne Landschaft genießen. Freue mich jetzt schon auf den Marathon in Kandel…