Grenzen

An meine Grenzen konnte ich heute nicht gehen, da mir meine Wadenmuskulatur einen Strich durch die Rechnung machte.
Dabei lief alles genau so wie geplant. Der erste Kilometer war mit 3:41 wie immer viel zu schnell, aber vielleicht stimmte auch die Kilometerangabe nicht genau, weil beim zweiten die Uhr 4:06 bei geringfügig langsamerem Tempo anzeigte.
Bei Kilometer 5 war ich mit 19:47 drei Sekunden zu schnell und fühlte mich super. Die Durchgangszeit bei 10km war mit 39:47 etwas zu langsam, jedoch bei km15 war mit 59:27 wieder alles im Soll.
Bis hierher konnte ich den geplanten Schnitt von 3:58 für die ersten 15km ohne Probleme relativ locker laufen. Dabei befand ich mich die ganze Zeit in einer 3-er Gruppe der lokalen M45 Elite.
Für die nächsten 10km wollte ich nun den Schnitt auf 3:51 erhöhen, was mir auch gut gelang. Dabei löste ich mich aus der Gruppe und rollte das Feld vor mir regelrecht auf. Nach 3:48 für den km17 verspürte ich schon ziemlich starke Schmerzen in meiner Wadenmuskulatur. Hier bog man nun in die Altstadt von Würzburg ein. Kopfsteinpflaster, Straßenbahnschienen und nur noch enge Kurven. Vor mir war ein riesiges Loch von über 200m, die Schmerzen in den Waden wurden immer schlimmer.
Ich konnte das Tempo nicht mehr halten und lief die km18 in 4:00 und km19 in 3:59. Trotzdem gelang es mir bis zum Würzburger Dom die Lücke zu schließen und weitere Läufer zu überholen. Den km20 schaffte ich noch in 3:57, Gesamtzeit 1:19:05. Die Schmerzen wurden immer schlimmer, wozu auch noch der schlechte Untergrund beitrug. Kurz vor km21 wurde ich von einem ins Ziel einbiegenden Halbmarathonläufer den ich zuvor überholt hatte überspurtet. Nun begann das Ende meiner Leidensgeschichte. Kurz nach km21 wurde ich von einem der M45 Eliteläufer wieder eingefangen, und hatte keine Chance das Tempo mitzugehen, weil ich einfach die Beine nicht mehr hochbrachte. Das Tempo wurde merklich langsamer und der nächste kämpfte sich von hinten an mich ran. Den km22 konnte ich noch in 4:11 bewältigen, aber dann war das Rennen für mich gelaufen. Kurz vor km24 blieb ich das erste Mal stehen um meine Wadenmuskulatur zu dehnen. Nachdem ich versuchte weiterzulaufen wurde mir sofort klar, dass ich die restlichen 18km heute nicht mehr bewältigen konnte. Auch die Anfeuerungsrufe von Rainer, Werner und Hermann von unserem Lauftreff die auf diesem Streckenabschnitt Dienst hatten, konnten mir nicht helfen.
So joggte ich noch bis km27, kurz vor dem Start-/Zielbereich, riss mir total enttäuscht die Startnummer vom Trikot und ging aus dem Rennen.

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