Als ich am Samstag zum langen Lauf startete hatte es noch schwülwarme 27 Grad und der Schweiß floss anfangs in Strömen. Aber das Laufgefühl war vom ersten Meter an gut und ich lies es rollen. Bereits nach 1,8 km ging es richtig steil bergauf und der dritte Kilometer sollte an diesem Tag mit 7:16 min der langsamste sein.
Es kam starker Wind auf der einen Wetterumschwung mit sich brachte, während ich über die Trails oberhalb des Steinbruchs flog. Wie lange schon hatte ich dieses – fast schon vergessene – Gefühl vermisst, wennn es einfach läuft. Es fing an zu tröpfeln und weit in der Ferne donnerte es auch mal kurz, aber das war alles egal. Es gab nur noch mich und meine Strecke.
Dreimal war ich diese anspruchsvolle Runde in den letzten Wochen gelaufen und heute wollte ich es wissen. Sub 3:30 war mein Plan, aber es lief immer besser und nach 51:14 min für die ersten 10 km war ich nach der Hälfte der 40 auf einem glatten 5er Schnitt. Und es rollte weiter, die Anstiege lagen hinter mir und die Beine noch gut.
Mittlerweile hatte es sich eingeregnet und die Bedingungen fast ideal. Von der welligen Frankfurter Straße vorbei am „Sanatorium“ ging es den Breuberg hinab. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass da noch deutlich mehr drin war und ich ging die letzten 11 flachen Kilometern an. Hier handelt es sich um meine Tempostrecke auf der ich jeden Stein kenne. In Mömlingen angekommen gab ich auf dem letzten Kilometer noch einmal richtig Gas und stoppte nach 40 km und 507 Höhenmetern mit 3:09:48 h vor der Haustür ab.
Ab jetzt kann es eigentlich nur noch aufwärts gehen…