nach einer chaotischen Heimreise bin ich in den frühen Morgenstunden endlich wohlbehalten Zuhause angekommen. Das eincheken in Jerez dauerte aufgrund irgendwelcher Computerprobleme endlos. Wir starteten mit über 40 Minuten Verspätung und die wenigsten hatten Ihre Bordkarte für den Weiterflug.
In München angekommen gings sofort zum Lufthansaschalter um die nächste Bordkarte zu erhalten. Zum Glück kam ich dann – wieder mit Verspätung – in Frankfurt an und konnte bereits als Dritter meinen Koffer in Empfang nehmen. Das Glück hatten einige aus unserer Laufgruppe nicht, wie ich heute aufgrund einiger Emails und Telefonate erfuhr. Da sind wohl noch einige Koffer irgendwo unterwegs…

Nach einem stressigen ersten Arbeitstag gings dann am Abend auf meine 20 km-Runde in meinem Revier.
Einen Termin beim HNO bekam ich erst für Donnerstag, aber die Beschwerden sind bis auf die Hörprobleme fast alle weg. Denke wenn der Gehörgang gereingt ist müßte auch dieses Problem behoben sein.

Der heutige lange Lauf lief erfreulicherweise problemlos. Die ersten 26 km gingen in einem Schnitt von 4:48 min/km weg. Dann kamen die 9 km Endbeschleunigung in 4:24-4:08-4:16-4:30-4:00-4:06-4:11-4:01-4:09 min/km. An den Spilts kann man richtig die Wellen auf den letzten Kilomtern herauslesen. Das Antibiotika behinderte mich eigentlich nicht sonderlich, lediglich der Schweiss floss heute in Stroemen. Dachte erst es liegt an den sonnigen 19 Grad, aber anscheinend trug das Medikament auch dazu bei. Soviel (1.5l Wasser) hab ich noch nie bei einem langen Lauf „gesoffen“.
Bisher habe ich hier ja eigentlich nur Tobi erwaehnt. Heute komm ich aber definitiv nicht darum herum seine Vereinskollegin Doro zu loben. Zusammen an Ihrer Seite lief ich heute die meisten Kilometer. Ihr Marathontermin in Freiburg liegt 1 Tag vor meinem. Zusammen wollten wir die 9 km Endbeschleunigung angehen. Anfangs liess sie mich schoen laufen weil Ihr die geplanten 4:18 min/km zu schnell waeren. Bei km 31 war sie dann ploetzlich neben mir und die letzten beiden km nahm sie mir ueber 200 m ab.
Wenn da in den naechsten Wochen nichts passiert hatte ich heute die Ehre neben der potentiellen Sieganwaerterin von Freiburg zu laufen ;-))

Uebrigens an alle die hier mitlesen und mit dem Gedanken spielen im km-Spiel dem Greif-Club beizutreten ist hoechste Eisenbahn angesagt. Aktuell sind gerade noch 14 Plaetze frei und die werden nach unserer Email wohl weggehen wie die warmen Semmeln.
Wenn wir die Gruppe dieses Jahr vollkriegen haben die anderen nicht den Hauch einer Chance 😉

Der gestrige 15-er Tempolauf lief ueberraschenderweise doch besser als gedacht. Kurz nach dem Start sortierte ich mich in meiner Gruppe ein und lief die beiden ersten km in jeweils 3:50 min. Als Peter T. dann forcierte ging ich zuerst mit und war dann aber ueber die 3:37 min/km fuer den 3-ten km so erschrocken, dass ich das Tempo herausnahm.
Ich haengte mich ans Ende der Gruppe und wollte nur noch mitlaufen. Bei der Haelfte der Strecke gingen wir dann in 28:32 min durch. Ab da lies ich die anderen laufen, zumal nun das Tempo noch zusatzlich verschaerft wurde und die beiden vor uns laufenden immer naeher kamen.
Jetzt lief ich mein eigenes Tempo immer so um die 3:50 – 4 min/km je nach Profil der welligen Strecke. Kurz vor Beginn der letzten Runde kam P.G. mit seinem Fahrrad angerauscht und rief mir zu „Edgar gib Gas sonst wirst Du noch ueberundet“
Ich drehte mich kurz um und sah von hinten das rote Trikot von Tobi ranfliegen, schaffte es aber dann doch noch vor Ihm ueber die Zielmarkierung. Er lief die 15 km in sagenhaften 49:02 min – ein km-Schnitt von 3:17 min – wobei er den letzten km nochmals in 3:04 min lief!!
Ich drehte meine Runde zu Ende und stoppte 58:09 min ab. Mit dieser Zeit kann ich den Umstaenden entsprechend hochzufrieden sein.
Laut Frau Doktor K. nehm ich vorsichtshalber die naechsten 3 Tage weiterhin das Antibiotikum, aber trotzdem blicke ich den drei letzten Laufeinheiten hier positiv entgegen, da es mir von Tag zu Tag besser geht.

So, heute Abend noch die letzte der Antibiotika-Tabletten, dann hab ich hoffentlich Ruhe von den bloeden Bakterien die sich in meinem linken Ohr eingenistet haben.
Als ich heute Nacht um 4 Uhr aufwachte und meine ganze linke Gesichtshaelfte schmerzte habe ich sie vor lauter Frust mit Voltarensalbe eingerieben. Hat anscheinend gewirkt, da die Schmerzen doch deutlich nachgelassen haben.
Werde nachher mal versuchen mit den anderen den 15-er Tempolauf in einem 4-er Schnitt zu laufen. Aussteigen ist ja jederzeit moeglich. Wichtiger ist mir natuerlich der 35-er am Sonntag, auch wenn ich an eine Endbeschleunigung momentan keinen Gedanken verschwende. Durchkommen ist allles, mal sehen wie weit die Fuesse tragen…

Die Vernunft hat gesiegt. Obwohl ich gestern fuer die Staffel gemeldet war habe ich kurzfristig endschieden doch nicht zu starten. Es waere auch koerperlich gar nicht gegangen auf Tempo zu laufen. Ein Ersatz war schnell gefunden. Leider hat unsere Gruppe den letzten Platz belegt. Trotzdem gab es keine Vorwuerfe, dabeisein ist eben alles. Gewonnen hat Tobis Gruppe. War auch kein Wunder, er lief die 3 x 2350 m jeweils unter einem 3-er Schnitt pro Kilometer!!!
Auch heute Morgen blieb ich im Bett liegen obwohl eine leichte Besserung der Beschwerden eingetreten ist. Morgen nehm ich die letzten Antibiotika und hoffe dass die Geschichte dann endlich ausgestanden ist.
Die anderen sind vor einer knappen halben Stunde zum extensiven Lauf gestartet. Vielleicht trab ich jetzt doch noch ein bisschen am Strand. Hier scheint die Sonne und es sind so um die 18-19 Grad.