Nach dem Wettkampf in Niedernberg war ich Anfang der Woche wieder in den normalen Trainingsplan eingestiegen um vor der anstehenden Sommerregeneration nochmals den gewohnten Rhythmus aufzunehmen. Dies bedeutete Montags 3 x 3000 m in 11:00 min mit 1500 m Trabpause, Dienstags 20 km extensiv, Mittwoch 6 x 1000 m Tempoflex mit 800 m Trabpause und Donnerstags 20 km regenerativ.
Da in meiner momentanen Verfassung sowieso nicht mit einer neuen Bestzeit zu rechnen war wollte ich den langen Tempolauf um einen Tag nach vorne ziehen um ihn im Rahmen des 10 km-Volkslaufes in Münster-Altheim zu absolvieren.
Also reduzierte ich den Freitag auf 16 km extensiv wobei ich gegen Ende von aufkommendem Starkregen zu einer kleinen Tempoeinlage gezwungen wurde. Am Samstag lief ich mit Peter, der mich nach Altheim begleitete nur lockere 9 km zum gewohnten Lauftreff-Termin.
Am Sonntagmorgen um kurz vor 8 Uhr ging es dann bei nahezu idealen Wetterbedingungen nach Altheim. Nach lockeren 4 km Einlaufen ging es auch schon los. Mittlerweile stand die Sonne am Himmel und auf dem ersten Kilometer bis in den Wald herrschte Gegenwind. Jedoch nutzen wir geschickt den Windschatten einiger vor uns Laufenden.
Den ersten Kilometer stoppten wir nebeneinander laufend in 3:38 min ab. Kurz darauf ging es mit einer leichten Linkskurve in den Wald auf kerzengerade, jedoch leicht wellige Waldwege. Kilometer 2 passte mit 3:42 min genau ins Konzept. Mittlerweile konnten wir einige Läufer passieren die zu schnell angegangen waren.
Kurz vor dem dritten Kilometer liefen wir in einen leicht ansteigenden Wendehammer um kurz darauf 180 Grad kehrt zu machen. Dabei konnte man schön die nachfolgenden Läufer sehen.
Hier merkte ich erstmals die 110 Wochenkilometer die ich schon in den Beinen hatte und musste Peter ziehen lassen. Langsam baute er seinen Vorsprung aus und meine Splits wurden mit 3:46-3:49-3:50-3:54 immer bescheidener. Auch die ersten Schritte waren schon von hinten zu hören.
Erstmals nach Kilometer 6 schien sich der Abstand nach vorne etwas zu verringern. Also mobilisierte ich nochmals alle Kräfte. Während ich für km 7 noch 3:52 min benötigte, war der achte mit 3:45 min deutlich schneller. Der Abstand wurde immer geringer und von hinten war nichts mehr zu hören. Den vorletzten Kilometer stoppte ich in 3:46 min und Peter war nur noch wenige Meter vor mir.
Da ich seine Sprinterqualitäten kannte versuchte ich vor dem Ziel aufzulaufen und auf seine Reaktion zu warten.
Der Lautsprecher im Zielbereich war schon zu hören als ich ihn einholte. Sofort beschleunigte er und ich hinterher. So sprinteten wir gemeinsam in den Zielkanal. Leider jedoch er vor mir, ich hatte keinerlei Chance an ihm vorbeizukommen.
Mit einer Sekunde Rückstand belegte ich in der Gesamtwertung den 11. Platz in 37:46 min und nur den undankbaren 4. Rang in der Altersklasse.
Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden, da ich über eine Minute unter der Zeit vom Vorjahr – allerdings bei wesentlich schlechteren Bedingungen – geblieben bin.